„Zenvironment“ – Umweltfreundliche Lkw-Reifen von Yokohama

Umweltthemen dominieren aktuell die Reifenentwicklung. Weil das Kind einen Namen haben muss und weil ein umweltfreundliches Produkt viel mehr ist als der Rollwiderstand, auf den in vielen Präsentationen das Thema Reifen reduziert wird, nennt Yokohama das hauseigene Konzept „Zenvironment“. Darin enthalten sind neue Laufflächen- und Karkassgummimischungen, optimierte Profildesigns und eine neuartige Innerlinerkonstruktion, die dreierlei bewirken (sollen): eine höhere Erstlaufleistung, eine längere Karkasslebensdauer und eben den niedrigen Rollwiderstand. Dieser Dreiklang bewirkt eine Verlängerung des gesamten Lebenszyklus eines Lkw-Reifens (also inklusive Nachschneiden und Runderneuern) sowie eine Senkung des Kraftstoffverbrauches. Weitere Elemente eines umweltfreundlichen Reifens sind beispielsweise die Verwendung bestimmter Materialien und die Recyclingfähigkeit, wenn der Reifen nach seiner letzten Lebensphase schließlich doch entsorgt bzw. besser: sein Rest noch einmal sinnvoll verwandt werden kann. All das hat Yokohama auf der Nutzfahrzeug-IAA in den Fokus gerückt und auch gleich zwei neuartige Reifen präsentiert, in denen „Zenvironment“ Wirklichkeit geworden ist.

Die beiden neuen Reifen heißen 104ZR und 901ZS und sollen eine neue Generation von Yokohama-Lkw-Reifen begründen, bei denen der „Zenvironment“-Gedanke konsequent umgesetzt worden ist. Die Reifen werden wenigstens zunächst parallel zu den konventionellen Lkw-Reifen der Marke Yokohama angeboten und sind auch teurer. Noch werden sie in einer eigens für „Zenvironment“ konzipierten Produktionseinheit in Japan gebaut, später sollen sie für den Weltmarkt in der thailändischen Yokohama-Reifenfabrik hergestellt werden, erklärt Sedat Atilgan, bei der Yokohama Europe GmbH in Düsseldorf Senior Manager Geschäftsentwicklung Lkw- und Busreifen. Das Werk Thailand soll zu einem Kompetenzstandort in Sachen „Zenvironment“ werden.

Atilgan stellt klar, dass Energiesparen kein deutsches, sondern ein globales und für die Geschäftseinheit, in der er verantwortlich ist, ein europäisches Thema ist. Angesprochen auf das inzwischen zerbrochene Abkommen mit Bandag – die Kaltrunderneuerungsspezialisten gehören bekanntlich inzwischen zum Wettbewerber Bridgestone –, berichtet er von fortgeschrittenen Gesprächen mit Marangoni auf diesem Gebiet. Dass auch Continental mit Marangoni kooperiert, störe dabei nicht wirklich, denn Yokohama versteht die Beziehung zwischen den deutschen und den Italienern als pures „Offtake“. Yokohama und Marangoni sondieren die Möglichkeiten der Kooperation dahingehend, dass beide Seiten davon profitieren mögen.

Im Geschäft mit Lkw-Reifen ist Yokohama im internationalen Konzert ein eher kleiner Marktteilnehmer und fertigt diese Produkte in vier Fabriken: im Heimatland Japan (in Mie), in Thailand (Amata City), in China (Hangzhou, Fertigung nur für den chinesischen Markt) und in den USA im Rahmen eines Joint Ventures mit Continental und Toyo (GTY Tire, Mount Vernon).

Atilgan preist die Entwicklungsleistungen bein den neuen „Zenvironment“-Reifen und nennt zwei Eckpunkte: Bei den Laufleistungen befinde man sich auf dem Niveau des Marktführers (der bekanntlich Michelin heißt, d. Red.) bzw. habe gegenüber dem immer noch erhältlichen hauseigenen konventionellen Produkt einen Entwicklungssprung von gleich 20 Prozent vollbracht.

Der Lenkachsreifen 104ZR wurde für den Nah- und Regionalverkehr entwickelt, ist erhältlich in 295/80 R22.5 sowie 315/80 R22.5 und dem konventionellen RY023 beiseite gestellt. Der 901ZS hat Ganzjahreseigenschaften, wird also sinnvollerweise zuerst im Herbst für den winterlichen Einsatz auf der Lenkachse montiert. Dieser „Zenvironment“-Reifen ist erhältlich in 315/80 R22.5 sowie in 385/65 R22.5 und übertrifft seinen konventionellen Bruder TY287 nochmals deutlich. Zum Winter des nächsten Jahres soll auch die Größe 385/55 R22.5 verfügbar sein. Vom 104ZR sind in den nächsten Monaten gar 315/70 R22.5, 9R22.5, 10R22.5, 11R22.5 und 12R22.5 zu erwarten.

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