Jahresauftakt lässt Reifenhandel nicht gerade in Jubel ausbrechen

Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) hat jüngst ein erstes „Trendbarometer“ für den Geschäftsverlauf im Reifenfachhandel auf Basis seines kontinuierlich in Zusammenarbeit mit der BBE Unternehmensberatung erarbeiteten Betriebsvergleiches veröffentlicht. Gemäß den bisher vorliegenden Daten der Filialisten und Handelsbetriebe werden im Handelsbereich – zumindest für die ersten beiden Monate des Jahres 2008 – die eher die schlechten Ergebnisse des Vorjahres weiter fortgeschrieben, heißt es darin. Sowohl mengen- als auch wertmäßig liegen demnach die Angaben per Ende Februar deutlich hinter den Vorjahreswerten. Die verkauften Stückzahlen der Pkw-/Llkw-Neureifen sollen zwischen 7,2 Prozent im Handelsbereich III (Betriebe mit einem Jahresumsatz über zehn Millionen Euro) und 35,8 Prozent im Handelsbereich II (Betriebe mit einem Jahresumsatz zwischen 2,3 und zehn Millionen Euro) hinter den Vorjahreswerten liegen.

„Im Hinblick auf den Durchschnittsumsatz je Reifen konnten die kleinen Gruppen zum Glück eine gewisse Steigerung verbuchen, während die Handelsbetriebe III und auch Filialisten deutliche Rückgänge verzeichneten“, ist in dem „Trendbarometer“ nachzulesen. Auch der Vorjahreshoffnungsträger Lkw-Reifen habe in den ersten beiden Monaten keinen Grund zur Freude geliefert: Die durchschnittlichen verkauften Stückzahlen sanken in diesem Marktsegment bei den Handelsgruppen II und III im zweistelligen Bereich um bis zu 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Lediglich in der Handelsgruppe I, in der das Geschäft mit Lkw-Reifen bisher auf kleinem Niveau betrieben werde, sei Wachstum realisiert worden. „Leider legen die Rückmeldungen zum Geschäft per Ende April nahe, dass das Frühjahr 2008 dem Reifenfachhandel keine Trendwende zum besseren beschert hat“, teilt der BRV weiter mit.

Nichtsdestotrotz hätten sich zu Beginn dieses Jahres allerdings einige „Nischenprodukte“ bzw. einzelne Sortimentsbereiche erfreulich positiv entwickelt, womit beispielsweise das Geschäft mit Motorradreifen gemeint ist, für das zumindest in den Handelsgruppen I und III Wachstum registriert wurde, oder die Umsätze mit sonstigen Reifen, die in diesen beiden Gruppen offenbar ebenfalls gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden konnte. In Sachen Reifenservicedienstleistungen haben einzig die Achsvermessung und Spureinstellung Pkw in allen drei Handelsbetriebsgruppen umsatzseitig zulegen können, berichtet der Branchenverband weiter.

Ebenso erwies sich laut BRV das Segment Autoservice in allen Gruppen in den ersten beiden Monaten als Wachstumssegment, sodass bezogen auf den Gesamtumsatz die Handelsbetriebe I das absolute Umsatzniveau des Vorjahres minimal steigern konnten, während die anderen beiden Gruppen der Handelsbetriebe auch aus diesem Blickwinkel zwischen 6,5 Prozent (Handelsbetriebe III) und 6,8 Prozent (Handelsbetriebe II) hinter dem Vorjahreswert liegen. Zudem habe sich zu Beginn dieses Jahres auch der Verfall der Roherträge weiter fortgesetzt. Für den Bereich Pkw-/Llkw-Reifen beziffert der BRV den durchschnittlichen Rohertrag mit einem Wert zwischen 18,4 Prozent (Handelsbetriebe I) und 12,4 Prozent (Handelsbetriebe III) und verweist gleichzeitig damit darauf, dass die untere Grenze dafür 2007 noch bei 15,9 Prozent gelegen habe.

„Über alle Reifen in Summe wurden 2008 Roherträge zwischen 16,2 Prozent (Handelsbetriebe I) und 12,7 Prozent (Handelsbetriebe II) erzielt – 2007 lag hier die Untergrenze bei 14,3 Prozent“, heißt es weiter. Auch bei Zubehör (Felgen, Schläuche etc.) seien die durchschnittlich zu realisierenden Bruttoerträge gegenüber dem Vorjahr gesunken, wobei als Ausnahme in diesem Zusammenhang – teilweise auch wegen ihres geringen Gesamtvolumens – die Handelsbetriebe der Gruppe I genannt werden. Im Schnitt wird der 2008 bislang erzielte Wert für den Rohertrag mit 25,5 Prozent angegeben (Handelsbetriebe III: 22,9 Prozent). „Der Jahresauftakt war verhalten – es bleibt daher viel zu tun, um 2008 nicht auch noch unter die bereits unbefriedigenden Ergebnisse des Vorjahres abzusinken“, meint man angesichts all dieser Zahlen beim BRV.

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