ASA erwartet gutes Wachstum – aber nicht in Deutschland

Die Werkstattausrüster blicken insgesamt auf ein erfolgreiches Jahr 2007 zurück. Für das laufende Jahr erwartet der Bundesverband der Hersteller und Importeure von Automobil-Service Ausrüstungen e.V. (kurz: ASA) gute Bedingungen für eine weitere positive Entwicklung der Branche. Gleichzeitig müssten sich die Werkstattausrüster aber auf veränderte Rahmenbedingungen und neue Herausforderungen einstellen, so der Verband in einer Pressemitteilung. Wie eine Umfrage des ASA-Bundesverbandes unter seinen Mitgliedern ergeben hat, habe sich bei über 78 Prozent der Teilnehmer die Umsatzsituation 2007 gegenüber dem Vorjahr verbessert, was einer Steigerung von 14 Prozentpunkten gegenüber 2006 auf 2005 entspricht. Lediglich fünf Prozent der ASA-Mitglieder hätten einen Umsatzrückgang verzeichnen müssen. Vor zwei Jahren seien dies noch elf Prozent gewesen. „Die außerordentlich gute Wirtschaftslage in Deutschland hat sich ab dem zweiten Quartal 2007 sehr positiv bei der Auftragslage der Werkstattausrüster niedergeschlagen. Hinzu kam noch der Aufschwung im Exportgeschäft, besonders im Euro-Raum“, analysiert Klaus Burger, Präsident des ASA-Bundesverbandes, die erfreuliche Entwicklung.

Die Chancen für einen anhaltenden Aufwärtstrend in der Werkstattausrüstungsbranche stünden demnach gar nicht so schlecht, schreibt der Verband weiter. „Auch das Jahr 2008 wird von einem freundlichen Wirtschaftsklima getragen werden. Dies zeichnet sich auch im Ausland, besonders im osteuropäischen Bereich, ab“, prognostiziert der ASA-Präsident. Diese Meinung teilen auch die ASA-Mitglieder. Über 43 Prozent von ihnen erwarteten in Westeuropa ein weiteres Wachstum des Marktes und 83 Prozent rechneten in Osteuropa mit einer steigenden Nachfrage nach Werkstattausrüstungen.

In Deutschland hingegen stünden die Zeichen weiterhin auf Stagnation. Knapp 80 Prozent der ASA-Mitglieder sehen hierzulande generell keine Wachstumschancen. In einzelnen Segmenten gebe es aber dennoch Lichtblicke. „Der zu erwartende AU-Leitfaden 4 und der weiterhin hohe Bedarf an Diagnosegeräten wird die Nachfrage in diesen Bereichen weiterhin beleben“, sagt Burger. Ein leichtes Wachstum zeichne sich auch im Bereich der Hebe- und Reifendiensttechnik ab. Aufgrund der erwarteten Einführung neuer Richtlinien gelte dieses auch für den Bereich Abgasabsaugung. Im Prüfstandsbereich jedoch rechnet der ASA-Präsident mit einer unveränderten Nachfrage seitens der Automobilhersteller, Werkstätten und Prüforganisationen.

Weitere positive Impulse erwartet Burger von der Automechanika im Herbst dieses Jahres. „Die Mitglieder des ASA-Verbandes werden erneut die Möglichkeit haben, in Frankfurt ihre Produkte und Dienstleistungen dem nationalen und internationalen Publikum zu präsentieren. Das geänderte Messegelände und Freiflächenkonzept wird den Ausstellern dafür eine interessante Plattform bieten“, so Burger.

Unter anderem wollte der ASA-Verband von seinen Mitgliedern auch wissen, wie sie die Situation der Kfz-Werkstätten derzeit einschätzen. Hier zeichne sich im Vergleich zu der Umfrage von vor zwei Jahren ein fast unverändertes Bild ab, schreibt der Verband weiter: Ein Umsatzwachstum wird eher bei freien als bei markengebundenen Werkstätten erwartet. Den Trend zur Betriebsvergrößerung dagegen sehen die Werkstattausrüster bei den Markenbetrieben und zwar überwiegend durch Fusionen. Trotz guter Erfolgsaussichten stünden die freien Werkstätten ihren markengebundenen Kollegen aber bei der Bereitschaft zu Neuinvestitionen und zur Weiterbildung deutlich nach.

„Die Chancen, mit dem Fahrzeugservice in Zukunft Geld zu verdienen, stehen nach wie vor sehr gut. Allerdings müssen die Werkstätten durch regelmäßige Investitionen auf dem Laufenden bleiben. Das gilt sowohl für die Werkstattausrüstung als auch für das Wissen der Mitarbeiter. Nur so lässt sich die aktuelle Fahrzeugtechnik im Servicebereich sicher beherrschen“, sagt Burger.

Trotz aller positiven Aussichten gebe es dem ASA-Präsidenten zufolge auch einige Herausforderungen, die die Werkstattausrüster künftig meistern müssen. So erschwere etwa der schwache Dollarkurs den Export in Länder, die in dieser Währung fakturieren. Auch die Entwicklung an den Rohstoff- und Energiemärkten sowie der Löhne stelle die Werkstattausrüster vor große Herausforderungen, die Kosten im Griff zu behalten. Zudem müssten sich die Werkstattausrüster laufend auf Entwicklungen in der Automobilindustrie wie den steigenden Elektronikanteil, die Ausdehnung der Serviceintervalle und den nicht immer einfachen Zugang zu Diagnose- und Reparaturdaten einstellen. Auch politische Faktoren wie die Kohlendioxid-Diskussion, Änderungen bei der Fahrzeugüberwachung oder der Erfolg der europaweiten Right-to-Repair-Kampagne würden künftig die Entwicklung der Märkte im Bereich der Werkstattausrüstung beeinflussen.

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