Hankook wird von Anschuldigungen entlastet

Das koreanische Arbeitsministerium hat Hankook Tire vom Vorwurf entlastet, es gebe einen Zusammenhang zwischen dem Arbeitsumfeld in der Reifenfabrik im koreanischen Daejeon und einer Anhäufung von Todesfällen. Die nun vorläufig abgeschlossene Untersuchung habe zwar eine überdurchschnittliche Rate an entsprechenden Erkrankungen unter den Arbeitern in der Fabrik festgestellt, berichtet die englisch-sprachige Korea Times. Es habe aber keinerlei Beweise gegeben, dass das von der kritischen Zeitung früher als „tödlich“ diffamierte Arbeitsumfeld damit im Zusammenhang steht.

Das Ministerium gab die Ergebnisse der Untersuchung nun in Seoul offiziell bekannt und deutete an, es müssten unter Umständen weitere Untersuchungen stattfinden, um andere Ursachen ausschließen zu können. „Wir werden unser Bestes geben, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern, unabhängig davon, wie das Ergebnis des abschließenden Reports aussehen wird“, sagte Unternehmenssprecher Calvin Pak gegenüber der Zeitung und begrüßte die Bekanntmachung des Ministeriums. Gleichzeitig kündigte er an, die Arbeiter in den Reifenwerken Hankooks in Korea würden künftig noch gründlicheren medizinischen Untersuchungen unterzogen, um etwaige Arbeitsüberlastungen als mögliche Ursache für Krankheiten frühzeitig auszuschließen.

Die Untersuchung war begonnen worden, nachdem 15 Arbeiter der Reifenfabrik in Daejeon zwischen Mai 2006 und Oktober 2007 unter Umständen starben, die den Verdacht eines Zusammenhangs bei den Hinterbliebenen nährten. Sieben der Arbeiter starben an Herzerkrankungen. Die Familienmitglieder der Verstorbenen äußerten den Verdacht, Lösungsmittel, die während der Reifenfertigung gebraucht werden, könnten die ungewöhnliche Anhäufung der Todesfälle erklären.

Ob die ministerielle Untersuchung allerdings die Kritik am Reifenhersteller in Korea beendet, muss sich erst noch zeigen. Die kritische Korea Times äußert in ihrer Berichterstattung den – nicht begründeten – Verdacht, der neue Präsident Koreas (Lee Myung-Bak gewann die Wahl am 19. Dezember 2007 und wird Ende Februar 2008 vereidigt) habe seinen Einfluss genutzt, um die Untersuchung zugunsten Hankooks zu beenden. Lee ist der Schwiegervater von Cho Hyun-Bum, CSO und CFO des Reifenherstellers und Sohn der Inhaberfamilie.

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