Autoservicepotenzial des Reifenfachhandels unter 25 Prozent

Der neueste so genannte „Trend-Tacho“ der Kölner BBE Unternehmensberatung, für den im Auftrag der Vogel Auto Medien und der Santander Consumer Bank nach einer repräsentativen Zufallsauswahl in Kooperation mit der ABH Marketingservice GmbH bundesweit 1.000 Pkw-Fahrer befragt wurden, beschäftigt sich vornehmlich mit der Frage, nach welchen Kriterien die Verbraucher ihre Autowerkstatt auswählen und was sie gegebenenfalls zu einem Wechsel derselben bewegt. Die Ergebnisse der Studie können für den in Sachen Autoservice aktiven Reifenfachhandel offenbar nur als nicht sonderlich erbaulich bezeichnet werden.

„Ein zentrales Untersuchungsergebnis dabei ist, dass der Preis nicht allein über die Wahl der Reparaturstätte entscheidet, sondern der Verbraucher ein Leistungsbündel aus Kompetenz, Beratung und Schnelligkeit erwartet“, so die Autoren der Studie. Vertragswerkstätten verfügen der Umfrage zufolge nach wie vor über ein sicheres Potenzial, da nahezu jeder Zweite eine direkte Anbindung zu einem Automobilhersteller wünscht. Allerdings werden von über 70 Prozent der Befragten demnach freie Werkstätten mit Systemanbindung als preisliche Alternative gesehen. „Diese freie Alternative ist mittlerweile im Markt angekommen“, heißt er daher vonseiten der BBE Unternehmensberatung.

Für Reifenhandelsbetriebe, die auch Autoservicedienstleistungen anbieten scheint dies jedoch nicht unbedingt zu gelten. Denn auf die Frage, wo die Verbraucher ihr Fahrzeug am häufigsten reparieren lassen, nannte kein einziger der Befragten einen Reifenservicebetrieb. Und auch für Autofahrerfachmärkte wie ATU oder Pit-Stop votiert bei dieser Fragstellung nur ein Prozent der Umfragteilnehmer, während Vertragswerkstätten und freie Werkstätten auf Werte von 57 respektive 34 Prozent kommen. Drei Prozent geben an, anstehende Reparaturen meist selbst oder mithilfe von Bekannten/Freunden anzugehen. Nur fünf Prozent Befragten sagen, dass sie schon einmal Erfahrungen mit Reparaturen im Reifenfachhandel gemacht haben.

Aber immerhin 18 Prozent können sich dem aktuellen „Trend-Tacho“ zufolge „sehr gut vorstellen“, einen Reifenbetrieb wie beispielsweise Vergölst, First Stop oder point S mit der Reparatur ihres Fahrzeuges zu betrauen – 17 Prozent würden dies „eher nicht“ tun, für 38 Prozent kommt so etwas nicht in Frage und 22 Prozent sagten, sie würden solche Betriebe gar nicht kennen. Dass Reifenhandelsbetriebe mit angeschlossenem Autoservice gute Qualität bei Kfz-Reparaturen bieten, glauben 43 Prozent der Befragten, während 57 Prozent dies für eher nicht zutreffend halten. „Der Reifenfachhandel tut sich beim Autoservice am schwersten“, lautet daher das Fazit der Kölner Unternehmensberatung, wenn es bezüglich Kfz-Reparaturen um Alternativen zur Vertragswerkstatt geht. Das Potenzial des Reifenfachhandels liege in diesem Segment bei unter 25 Prozent, heißt es.

Allerdings erreichen selbst die freien Werkstätten laut der BBE-Studie nur ein Käuferpotenzial von 40 Prozent. „Die Potenziale der Anbieter im freien Markt sind begrenzt. Die Vertragswerkstatt ist die am häufigsten genutzte Reparatur- und Wartungsstätte, der Anteil steigt mit zunehmendem Alter. Freie – inklusive ATU – haben ihre Stärken bei jüngeren Autofahrern“, so die weiteren Ergebnisse der Befragung. Überhaupt hätten sich junge Autofahrer, Halter weniger hochwertiger Fahrzeuge und Frauen generell offener gegenüber der alternativen Reparaturstätten gezeigt.

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