Rätselraten um Todesfälle in Hankook-Reifenwerken

Die Korean Times hat einen Bericht veröffentlicht, wonach es in den beiden Hankook-Reifenwerken Daejeon and Geumsan in den 17 Monaten zwischen Mai 2006 und dem Oktober dieses Jahres zu nicht weniger als 14 plötzlichen Todesfällen von Mitarbeitern in der Produktion gekommen sein soll. Kollegen der Verstorbenen geben demnach im Fertigungsprozess verwendeten giftigen Chemikalien die Schuld daran, während das Unternehmen diese Anschuldigung zurückgewiesen haben soll. Als Todesursachen werden sowohl Herzanfälle als auch Lungenkrebs, Arbeitsunfälle und Selbstmord genannt, wobei dem Zeitungsbericht zufolge jedoch insbesondere die sieben Fälle von Herzattacken von den Kollegen der Verstorbenen auf die Auswirkungen des in Korea produzierten Lösungsmittels HV-250 zurückgeführt werden. Es soll gesundheitsschädlich sein und sogar zum Tod führen können.

Unter Berufung auf die Ergebnisse von Tierexperimenten schreibt das Blatt, dass dem Wirkstoff ausgesetzte Mäuse eine höhere Konzentration eines speziellen Enzyms aufgewiesen hätten. Und eben dieses Enzym könne auch dann nachgewiesen werden, wenn das Herz einem erhöhten Stress ausgesetzt sei. Außerdem hätten sich betroffenen Fabrikarbeiter darüber hinaus über eine gewisse Benommenheit nach Ende ihrer Schicht beschwert. Und obwohl sie ihre Besorgnis über die Vorfälle gegenüber ihrem Arbeitgeber zum Ausdruck gebracht hätten, soll Hankook der Korean Times zufolge sämtliche Fragen bzw. Anschuldigungen in dieser Richtung bislang ignoriert haben. Laut den Hinterbliebenen habe der Konzern die Angelegenheit vielmehr herunterspielen und die Todesfälle auf eine schlechte gesundheitliche Vorsorge der Mitarbeiter zurückführen wollen.

Hankook selbst hat sich dem Blatt zufolge zu den konkreten Anschuldigungen bislang nicht im Detail geäußert, sondern über einen Sprecher lediglich verlautbaren lassen, dass das fragliche Lösungsmittel auch von anderen Reifenherstellern verwendet werde und man dessen Wirkung auf den menschlichen Organismus seit Mai untersuche – Ergebnisse irgendeiner Form lägen bisher allerdings noch nicht vor. Auch das Arbeitsministerium des Landes untersucht demnach momentan, ob das Arbeitsumfeld eine Mitschuld am Tod der Hankook-Fabrikarbeiter trägt. Sollte man zu einem solchen Schluss kommen und stelle sich heraus, dass das Unternehmen entgegen gesetzlicher Rahmenbestimmungen gehandelt habe, müsse Hankook mit einer Strafe rechnen, werden in dem Bericht Äußerungen von offizieller behördlicher Seite wiedergegeben.

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