BFGoodrich und die „10.000 Kurven“ von Korsika

Nur vier Tage nach der Siegerehrung für den Citroën- und BFGoodrich-Piloten Sébastien Loeb bei der Rallye Spanien wartet auf die Stars der Rallye-Weltmeisterschaft am nächsten Wochenende gleich die nächste Asphalt-Herausforderung: Bei der Rallye Frankreich stellen die Kurvenorgien in den Bergen von Korsika am kommenden Wochenende Mensch und Material auf eine harte Probe. Für BFGoodrich, Reifenpartner der vier Werksteams und aller privat eingesetzten World Rally Cars, stellt die „Tour de Corse“ eine der größten Herausforderungen des Jahres dar. Aufgrund des wechselnden und brüchigen Asphaltbelags sind die 16 Wertungsprüfungen sehr verschleißintensiv, bieten wegen des auf dem Asphalt liegenden Staubs aber trotzdem wenig Grip. Die pausenlose Abfolge von Kurven lässt den Pneus keine Zeit zum Regenerieren zwischen Beschleunigen, Bremsen und Einlenken. Sie müssen außerdem den ständigen Gewichtsverlagerungen in den Kehren widerstehen und nicht nur mit Schlaglöchern, sondern auch zahllosen Kastanien auf der Fahrbahn fertigwerden. Eine Erholungsinsel ist Korsika also nur für Touristen – für die BFGoodrich g-Force Profiler kann von Ausspannen dagegen keine Rede sein.
Eine zusätzliche Unbekannte bringt das oft wechselhafte Wetter ins Spiel – was sich durch die Terminverlagerung der Rallye vom April in den Oktober nicht änderte. Neben Herbststürmen fegen gern auch Regenschauer über die Insel hinweg. Um die Reifenwahl richtig kompliziert zu machen, entladen sich die Regenwolken manchmal auf einer Seite der Berge, während der andere Hang komplett trocken bleibt.

BFGoodrich stellt seinen Partnern wie üblich zwei Reifentypen zur Verfügung: Für trockene Verhältnisse dient der BFGoodrich g-Force Profiler in vier verschieden weichen Laufflächenmischungen, die Verhältnisse von kühler und feuchter Witterung bis hin zu hohen Asphalttemperaturen abdecken. Für nasse Fahrbahn ist der BFGoodrich g-Force Profiler H vorgesehen, ein Intermediate-Reifen, der in zwei Laufflächenmischungen (8 bis 12°C und 15 bis 25°C) bereit steht. Beide Reifentypen können bei Bedarf mit zusätzlichen Rillen nachgeschnitten werden. Alle Pneus verfügen über das „Mousse“-System, das einen Verlust des Reifendrucks selbst bei starker Beschädigung verhindert und so die Weiterfahrt im Wettbewerbstempo ermöglicht.

Die Anzahl der Reifen ist auf 65 Stück pro Fahrzeug begrenzt, von denen die Piloten für Shakedown und Rallye maximal 42 verwenden dürfen. Das Kontingent mussten sie bis zum 8. Oktober bei der Sporthoheit FIA anmelden.

Die Austragung von zwei Events innerhalb von zehn Tagen stellte BFGoodrich ebenso wie die WRC-Teams auch logistisch vor eine beachtliche Aufgabe: Die amerikanische Marke aus dem Michelin-Konzern hatte in neun Trailern insgesamt 2.200 Reifen nach Spanien gebracht. Zwei Lastzüge kehrten nach dem Lauf zur Produktionsstätte im französischen Clermont-Ferrand zurück, wo sie am Montagabend mit frischen Pneus gemäß den Anforderungen der Partnerteams beladen wurden. Danach brachen sie umgehend zur Korsika-Fähre auf. Im Rallye-Zentrum Ajaccio treffen sie auf die sieben Auflieger, die die Werkstattausrüstungen sowie das Material für die Privatteams an Bord haben.

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