Was Continental unter wintertüchtiger Lkw-Bereifung versteht

Bekanntlich ist gemäß der im Mai 2006 in Kraft getretenen Neufassung des §2 Absatz 3a der Straßenverkehrsordnung (StVO) die Bereifung von Kraftfahrzeugen an die Witterungsverhältnisse anzupassen. Nachdem die milde Witterung des vergangenen Winters das Thema Winterbereifung vielfach aber wieder von der Tagesordnung verdrängt hat, will es Reifenhersteller Continental jetzt vor allem Fuhrparkbetreibern wieder ins Gedächtnis rufen und aufzeigen, was rund um eine gesetzeskonforme Bereifung von Nutzfahrzeugen zu beachten ist. Denn ohne genaue Fachkenntnisse – so die Begründung des Unternehmens – könne die gesetzeskonforme Ausrüstung ihrer Fahrzeuge für Fuhrparkbetreiber und Fahrer zu einem unsicheren Unterfangen werden, zumal die erhofften Präzedenzurteile aufgrund des milden Winters 2006/2007 noch ausstünden. „Die Erfüllung der Mindestanforderungen bei durchschnittlichen mitteleuropäischen Witterungsverhältnissen ist recht einfach und oftmals ohne zusätzlichen Aufwand zu erfüllen: viel Profil und M+S-gekennzeichnete Traktionsreifen“, sagt Continental, wobei eine Restprofiltiefe von „deutlich über vier Millimetern“ auf allen Achspositionen empfohlen wird. Bei regelmäßiger Neubereifung im Herbst sei diese Bedingung im Normalfall also erfüllt. Und das M+S-Symbol finde sich auf allen Traktionsreifen des Herstellers.

Bei „extremen winterlichen Bedingungen, wie sie in Skandinavien sowie in Mittel- und Hochgebirgslagen häufig, zeitweise aber auch in weiteren Gebieten auftreten“, sollten nach Conti-Meinung jedoch spezielle Winterreifen montiert werden. Denn es gebe verschiedene Faktoren, die eine herkömmliche Ganzjahresbereifung im winterlichen Einsatz an ihre Grenzen brächten. Ungünstige Beladungszustände mit zu geringen Achslasten könnten beispielsweise die Traktionsbedingungen verschlechtern, während ein Fahrzeug mit zwei Antriebsachsen anstelle von nur einer wesentlich höhere Traktionswerte aufbauen könne. Zudem gelte es die Topografie und Witterung auf den für ein Fahrzeug geplanten Routen mit in die Reifenentscheidung einzubeziehen. „Denn je höher die Lage, umso höher ist die durchschnittliche Niederschlagsmenge und umso niedriger ist wiederum die Durchschnittstemperatur. Auch die Einsatzfrequenz vom Räum- und Streudiensten ist ein wichtiger Faktor“, gibt der Reifenhersteller zu bedenken, der seine aktuellen Winterspezialisten in der HxW-Familie zusammengefasst hat und diese Reifen mit dem Begriff Winter sowie einem Schneeflockensymbol auf den Flanken markiert.

Der Namenszusatz „Scandinavia“ soll zusätzlich darauf hindeuten, dass diese Reifen selbst extremsten und lang andauernden Wintern gewachsen seien. Laut Conti bietet beispielsweise der Traktionsreifen „HDW Scandinavia“ gegenüber dem M+S-Ganzjahresreifen „HDR+“ auf Schnee etwa 15 Prozent und auf Eis zwölf Prozent mehr Traktion. Damit sich die Investition in solche Winterspezialisten rechnet, hat man eigenen Angaben zufolge viel Entwicklungsaufwand in den so genannten „intelligenten Abrieb“ gesteckt: Bei diesem Konzept entwickelt sich das Winterprofil demnach zum konventionellen Rillenprofil für den kommenden Frühjahrs- und Sommereinsatz. Der Aufwand für die Umbereifung und das Zwischenlagern saisonal genutzter Reifen kann somit entfallen, argumentiert der Hersteller. Ein besonders robuster Karkassaufbau verbessere zudem die Runderneuerungseigenschaften dieser Reifen und erhöhe somit abermals die Wirtschaftlichkeit. Aus der HxW-Familie sind die folgenden Profile erhältlich: der Lenkachsenreifen „HSW Scandinavia“, die Antriebsachsreifen „HDW“ und „HDW Scandinavia“ sowie der „HTW“ für Trailerachsen.

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