USW und Titan kämpfen gegen zu billige Reifen aus China

Die US-Gewerkschaft USW (United Steelworkers) unterstützt die Titan Tire Corporation im Kampf gegen aus China in die Vereinigten Staaten importierte Baumaschinen-, Landwirtschafts- und Industriereifen. In Form einer Petition werden das US-Wirtschaftsministerium sowie die US-Handelskommission aufgefordert, gegen das den chinesischen Produzenten vorgeworfene Preisdumping bei deren im amerikanischen Markt angebotenen Reifen vorzugehen. Laut gerufen wird nach einer Art „Strafsteuer“, um den preislichen Abstand zwischen in den USA produzierten Pneus des fraglichen Segments und den „unfairen Chinaimporten“ zu verkleinern bzw. zu egalisieren. In der Petition ist davon die Rede, dass die China-Reifen durchschnittlich 29 Prozent günstiger angeboten würden als vergleichbare Produkte made in USA. Darüber hinaus nehme der Import von Reifen aus China, die auf Baumschienen oder Fahrzeugen im landwirtschaftlichen bzw. industriellen Einsatz Verwendung finden, immer mehr zu. Während für das Jahr 2004 die Zahl von 11,2 Millionen Einheiten im Wert von 166,4 Millionen US-Dollar genannt wird, sollen es im vergangenen Jahr bereits fast 15 Millionen Reifen im Gegenwert von 374,3 Millionen US-Dollar gewesen sein.

China – so die USW – sei in dem fraglichen Marktsegment zudem der größte und mit Blick auf einen Anteil von 83 Prozent bezogen auf alle Herkunftsländer auch mehr oder weniger der einzige nennenswerte Importeur. „Die räuberische Politik Chinas schadet unserer heimischen Industrie. Wir müssen daher für die Durchsetzung unserer Handelsgesetze kämpfen, bevor es zu spät ist und hierzulande noch mehr Arbeitsplätze den subventionierten Produkten aus China zum Opfer fallen“, begründet USW-Präsident Leo W. Gerard, die Unterstützung Titans. „Wir haben feststellen müssen wie schwer es ist, im Wettbewerb mit den subventionierten Reifenimporten aus China mithalten zu können. Damit sich dies nicht weiter beispielsweise auf die Arbeitsplatzsicherheit auswirkt, müssen gleiche Voraussetzungen für alle Marktspieler geschaffen werden“, pflichtet ihm sein Gewerkschaftskollege Steve Vanderheyden bei, der die Interessen der Arbeiter in dem Titan-Werk in Freeport (Illinois) vertritt. Die USW vertreten eigener Schätzung zufolge etwa 70 Prozent aller Beschäftigen in US-amerikanischen Reifenwerken, wo EM-, Landwirtschafts- und Industriereifen vom Band laufen, und glaubt, dass eventuelle Gegenmaßnahmen seitens der eingeschalteten offiziellen Stellen frühestens im Herbst dieses Jahres zu erwarten sind.

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