Metzeler und Michelin Sieger im Motorrad-Sportreifentest

In ihrer Ausgabe 12/2007 veröffentlicht die Zeitschrift Motorrad einen Vergleichstest von sieben Sportreifen. Gefahren wurden Avons „Viper Sport“, Bridgestones „Battlax BT-014“, Contis „Sport Attack“, Dunlops „Sportmax Qualifier“ sowie Metzeler „Sportec M3“, Michelin „Pilot Power“ und Pirelli „Diablo Corsa III“ der Dimensionspaarung 120/70 ZR17 und 190/50 ZR17 auf einer Suzuki GSX-R 1000 K6.

Auf den Zahn gefühlt wurde den Produkten dabei sowohl auf trockener Piste als auch im Nassen auf dem bewässerbaren Goodyear-Prüfgelände im südfranzösischen Mireval. Während bei Trockenheit vor allem das Kurvenverhalten bewertet wurde und die Kandidaten in den insgesamt sieben Unterkategorien Handlichkeit, Lenkpräzision, Haftung in Kurven, Haftung bei Beschleunigung, Kurvenstabilität, Grenzbereichsverhalten und Aufstellmoment zusammengenommen maximal 150 Punkte erreichen konnten, wurden bei Nässe für die Kurvenstabilität und das Aufstellmoment keine und mithin also lediglich für fünf Disziplinen Punkte vergeben. Somit konnten die Pneus hier auf maximal 110 Punkte kommen, wobei offenbar jedoch auch die gemessenen Rundenzeiten auf dem bewässerten Kurs mit in die Bewertung einbezogen wurden.

Zum Sieger des Vergleichs kürten die Redakteure des Magazins letztendlich den „Sportec M3“ von Metzeler und den „Pilot Power“ von Michelin, die in der Endabrechnung beide 226 Gesamtpunkte vorweisen können. Die holte der Metzeler vor allem bei Trockenheit (136 Punkte), wo der Michelin-Reifen sich mit 128 Punkten bescheiden musste. Obwohl der „Sportec M3“ hier in sechs der sieben Testkategorien die jeweils beste Bewertung erreichen konnte, zog bei Nässe jedoch der „Pilot Power“ (98 Punkte) an ihm (90 Punkte) vorbei und bezogen auf die Gesamtwertung damit gleich. „Mit seiner erstklassigen Transparenz und dem vom ersten Meter an subjektiv besten und sichersten Fahrgefühl hat der ‚Sportec’ die Nase vorn. Bei Nässe hingegen muss er dem härtesten Konkurrenten, dem ‚Pilot Power’ den Vortritt lassen“, lautet das Fazit der Tester bezüglich des Metzeler-Modells.

„Extrem handlich, mit guten Resultaten bei trockener Strecke und den mit Abstand besten Nässeeigenschaften ist der ‚Pilot Power’ immer noch ein erstklassiger Allroundreifen“, wird der Michelin-Reifen beurteilt. So sei der Metzeler bezüglich der Rundenzeiten auf nasser Piste beispielsweise „ganze sechs Sekunden“ hinter dem Michelin-Reifen zurückgeblieben und musste sich in dieser Teildisziplin Nässetest insgesamt mit einem dritten Platz zufrieden geben. Ein wenig besser machte es diesbezüglich der Pirelli „Diablo Corsa III“, der auf künstlich beregneter Strecke 91 Punkte einfahren konnte. Zusammen mit 132 Punkten für das Kurvenverhalten im Trockenen kommt er in der Summe auf 223 Punkte und auf den dritten Platz.

Nur relativ knapp dahinter platzierte sich der Conti-Reifen mit in Summe 210 Punkten sowie ausgeglichenen Teilergebnissen bei Trockenheit (127 Punkte, vierter Rang) und Nässe (83 Punkte, vierter Rang). „Die Reifenbauer aus dem hessischen Korbach geben Vollgas und mit dem ‚Sport Attack’ eine beeindruckende Visitenkarte ab. Ob trocken oder nass, der Conti ‚Sport Attack’ patzt in keiner Disziplin und hängt den etablierten Sportpneus im Nacken“, schreibt das Blatt. Auf den weiteren Plätzen des Reifenvergleichstests folgen in dieser Reihenfolge der „Qualifier“ von Dunlop (186 Gesamtpunkte) vor Avon „Viper Sport“ (180 Gesamtpunkte) und dem Bridgestone „Battlax BT-014“ (168 Gesamtpunkte).

Der Dunlop-Reifen – haben die Tester festgestellt – büße zwar erst bei „supersportlichem Kurvenwetzen seine an sich guten Lenk- und Kurveneigenschaften“ ein, aber in Kombination mit einer „auffallenden Schwäche bei Nässe“ empfehlen die Redakteure dem Hersteller nichtsdestotrotz eine „gründliche Renovierung“ seines Reifenmodells. Ganz so hart gehen die Tester mit dem Avon-Pneu zwar nicht ins Gericht und sprechen von keinen signifikanten Mängeln, bescheinigen ihm andererseits jedoch auch keine gravierenden Stärken.

Anders sieht es beim „BT-014“ aus. „Da hilft nur eine komplette Neukonstruktion mit klarer Zielsetzung. Und die heißt Sportreifen mit zuverlässigem Grip in allen Lagen“, meinen die Motorrad-Redakteure. „Gehen Handling und Kurvenstabilität noch in Ordnung, hadern die Tester mit dem abrupten Gripverlust am Vorderrad bei kühlem und auch lauwarmem Reifengummi und einem entsprechend mulmigen Gefühl beim Einlenken“, ist in dem Magazin über die Reifeneigenschaften im Trockenen nachzulesen. Und bei Nässe sei „Schluss mit lustig“, da die mit dem Bridgestone-Reifen ausgerüstete Testmaschine unpräzise einlenke und vorn zu wenig Grip aufbaue. „Da hat der Fahrer alle Hände voll zu tun. Die Differenz von 14 Sekunden zum Klassenbesten, dem Michelin ‚Pilot Power’, spricht Bände“, schreibt das Magazin.

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