Prognose: Pkw-Produktion steigt in 2007 auf 66,5 Millionen Stück

Die weltweite Automobilproduktion wird 2007 vor allem dank des anhaltenden Wachstums in Asien weiter zulegen. Im laufenden Jahr rollen nach einer aktuellen Prognose des Automotive Institute von PricewaterhouseCoopers (PwC) gut 66,5 Millionen Pkw aus den Montagehallen und damit etwa 1,9 Millionen mehr als 2006. Allein in der Region Asien-Pazifik steigt das Produktionsvolumen um voraussichtlich 1,3 Millionen auf rund 25,77 Millionen Einheiten. Das Wachstum in der EU dürfte demgegenüber mit einem Zuwachs von knapp 200.000 auf 18,07 Millionen Pkw moderat ausfallen, während das Produktionsvolumen in Nordamerika auf Grund der anhaltenden Restrukturierungen bei den „Big Three“ General Motors, Ford und Chrysler sogar leicht sinken dürfte (minus 46.000 auf 15,19 Millionen Pkw).

„Das insgesamt stabile Produktionswachstum darf allerdings nicht darüber hinweg täuschen, dass die weltweiten Überkapazitäten weiter wachsen“, gibt Karl Gadesmann, Partner und Leiter des Bereichs Automotive bei PwC, zu bedenken. So dürfte die Auslastung der Pkw-Fabriken von 79,5 Prozent im Jahr 2006 auf 79 Prozent zurückgehen. Die weltweiten Überkapazitäten steigen damit um fast eine Million auf knapp 17,7 Millionen Pkw.

China liegt in Führung

Mit einem Plus von geschätzt rund 550.000 Pkw kommt 2007 mehr als jedes vierte zusätzlich produzierte Auto aus China. Damit ist das Land mit großem Abstand der wachstumsstärkste Produktionsstandort, gefolgt von der Slowakei. Dank der Investitionen des französischen PSA-Konzerns und der koreanischen Hyundai-Gruppe verdoppelt sich die slowakische Pkw-Produktion voraussichtlich auf 540.000 Einheiten. Auf der Rangliste folgen Indien mit einem Zuwachs von rund 230.000 Einheiten, Japan (plus 200.000) und Russland (plus 120.000). „Russland gilt als einer der attraktivsten Wachstumsmärkte außerhalb Asiens. Die konjunkturellen Perspektiven sind dank der hohen Öleinnahmen gut. Zudem ist die Wertschätzung russischer Autokäufer für ausländische Pkw-Marken stark ausgeprägt“, erläutert Gadesmann.

In der EU baut Deutschland der PwC-Prognose zufolge seine Position als größter Automobilhersteller aus (plus 57.000 auf 5,33 Millionen Pkw). Bemerkenswert ist der Aufschwung der italienischen Autoindustrie, die durch die Erholung der Fiat-Gruppe – mit knapp 1,3 Millionen produzierten Pkw – ein Plus von über zehn Prozent verzeichnen dürfte. Demgegenüber sorgen Produktionsverlagerungen nach Osteuropa in Frankreich für einen Rückgang der Fertigung um rund fünf Prozent auf 2,98 Millionen Pkw.

Renault-Nissan wächst stark

Die zwölf größten Autokonzerne werden 2007 knapp 91 Prozent der weltweit hergestellten Pkw produzieren. Der weltgrößte Hersteller Toyota (2007: plus 230.000 auf 9,85 Millionen Pkw) dürfte seinen Abstand auf General Motors (minus 10.000 auf 9,12 Millionen) vergrößern. Bemerkenswert ist der Zuwachs bei Renault-Nissan. Die PwC-Experten erwarten einen Anstieg der Produktion um über 800.000 auf 6,74 Millionen Pkw. „Der französisch-japanische Hersteller fährt eine aggressive Expansionsstrategie: Nissan nimmt die Produktion neuer Modelle in der EU und in Nordamerika auf, während Renault die Kapazitäten für die Tochtermarke Logan in Iran hochfährt“, kommentiert Gadesmann.

Für die deutschen Konzerne sind die Perspektiven im Jahr 2007 unterschiedlich. DaimlerChrysler wird zwar voraussichtlich mit rund 4,07 Millionen Pkw knapp 80.000 Einheiten mehr produzieren als 2006, seine Position als sechstgrößter Automobilkonzern der Welt jedoch an Hyundai abgeben müssen. Bei Volkswagen wird die Produktion bedingt durch die älter werdende Modellpalette leicht rückläufig sein. Demgegenüber wächst die BMW-Gruppe mit einem Produktionsplus von gut drei Prozent auf fast 1,4 Millionen Pkw überdurchschnittlich.

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