BKT-Reifensparte liefert 22,2 Prozent EBIT-Marge

Unterdessen hat die Balkrishna Industries Ltd. ihren aktuellen Bericht zum Geschäftsjahr 2005/2006 veröffentlicht. Dort lässt sich eindrucksvoll nachlesen, wie sich auch ein reiner Nutzfahrzeugreifenspezialist eine Position auf dem indischen Markt erarbeiten kann, ohne dort eine nennenswerte Anzahl an Reifen zu verkaufen. Der mit Abstand größte – neben der Herstellung von Papier und Pappe – und wohl auch profitabelste Geschäftsbereich ist und bleibt die Reifenfertigung Balkrishna Tyres (BKT), für die mittlerweile drei Fabriken zur Verfügung stehen. Während Balkrishna Industries mit seiner Reifensparte im Geschäftsjahr 2004/05 noch 3,67 Milliarden Rupien (64,1 Mio. Euro) umgesetzt hat, waren dies im vergangenen Geschäftsjahr bereit 5,11 Milliarden Rupien (89,1 Mio. Euro). Dies entspricht einer Umsatzsteigerung von immerhin 39,2 Prozent.

Die Reifensparte macht nunmehr einen Anteil von 82,4 Prozent am Gesamtumsatz von Balkrishna Industries Ltd. aus. Ein Jahr zuvor lag der Anteil noch bei 75,2 Prozent. Der Spartengewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg zwar ebenfalls deutlich an, blieb jedoch wegen der hohen Rohstoffkosten hinter der Umsatzentwicklung zurück. Im Geschäftsjahr 2004/05 machte das Unternehmen mit seiner Reifensparte einen EBIT von 909,2 Millionen Rupien (15,9 Mio. Euro). Im Geschäftsjahr 2005/06 waren dies bereits 1,13 Milliarden Rupien (19,8 Mio. Euro), was einer Steigerung von 26,6 Prozent entspricht. BKT liefert aktuell demnach eine EBIT-Marge von satten 22,2 Prozent; im Vorjahr waren dies sogar 24,7 Prozent. Die EBIT-Marge des Gesamtunternehmens Balkrishna Industries Ltd. liegt ebenfalls bei überdurchschnittlichen 17,2 Prozent.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr hat Balkrishna laut Geschäftsbericht 1.055.857 Reifen produziert, im Jahr zuvor waren dies 870.830 Reifen. Folglich hat das Unternehmen in 2005/06 21,2 Prozent mehr Reifen gefertigt als im Vorjahr. Dazu gehören Unternehmensangaben zufolge insbesondere Landwirtschaftsreifen radialer Bauweise, die auf den internationalen Exportmärkten – gerade auch in Europa – immer größeren Anklang finden. Balkrishna exportiert in mehr als 75 Länder. In Tonnen ausgedrückt hat Balkrishna im vergangenen Geschäftsjahr über 29.000 Tonnen Reifen gefertigt, was knapp 28 Kilogramm pro Reifen entspricht. Das Unternehmen fertigt neben schweren Landwirtschaftsreifen noch Industrie-, ATV- und Rasenmäherreifen wie auf EM-Reifen.

70 Prozent der hergestellten Reifen werden unter dem Markennamen „BKT“ vertrieben. Die verbleibenden 30 Prozent bestehen weitestgehend aus Reifen, die Balkrishna im Rahmen von Offtakes bzw. als Private Brands im Auftrag anderer Unternehmen fertigt.

Neben der Stammfabrik in Waluj bei Aurangabad (Bundesstaat Maharashtra) betreibt Balkrishna seit 2002 noch eine Reifenfabrik in Bhiwadi (Bundesstaat Rajasthan). In beiden Fabriken werden die Kapazitäten seit dem vergangenen Geschäftsjahr deutlich erweitert und sollen demnächst jährlich 60.000 Tonnen umfassen, was einer Verdopplung gegenüber 2005/06 entspricht. Für diesen Ausbau der Fabriken wird Balkrishna rund 900 Millionen Rupien (15,7 Mio. Euro) investieren, heißt es dazu vonseiten des Herstellers. Diese große Kapazitätssteigerung sei vornehmlich durch den Erfolg der neuen Landwirtschaftsreifen radialer Bauart zu erklären, deren Output sich im laufenden Geschäftsjahr verdoppeln soll. Neben den beiden bestehenden Fabriken in Waluj und in Bhiwadi betreibt Balkrishna seit kurzem noch eine weitere Fabrik in Chopanki, sieben Kilometer vom Standort Bhiwadi entfernt. Dort wurde zunächst ein 12.600 m² großes Zentrallager eingerichtet, das seit Juli 2005 in Betrieb ist. Seit knapp einem Jahr ist am Standort darüber hinaus eine neue Mischerei in Betrieb. Daneben hat Balkrishna dort im laufenden Geschäftsjahr auch die ersten Landwirtschaftsreifen gefertigt. Die Produktionskapazität soll bei Fertigstellung rund 10.000 Tonnen umfassen.

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