Hamburger Unternehmer baut Handelsaktivitäten aus

Ein Unternehmen, dessen deutsche Eigentümer nicht zu den Bekanntesten der Branche zählen, obwohl sie seit 16 Jahren in China aktiv sind, ist die Alltyre Shanghai Trading Co., Ltd., deren Holdinggesellschaft die Allexim Handel GmbH ist. Wie der Hamburger Unternehmer Johannes H. Muecke im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG erläutert, betreibe man in Shanghai unter dem Namen Alltyre derzeit drei Reifenhandelsbetriebe sowie ein Großhandelsgeschäft, das hauptsächlich Autohäuser mit Reifen versorge. Während der Deutsche mit seinen Niederlassungen in Shanghai durchschnittlich insgesamt 9.000 bis 11.000 Reifen (!) pro Jahr verkauft, was für Shanghai – so Muecke – eine „gute Zahl“ sei, soll demnächst in Peking eine weitere Niederlassung hinzukommen. Mit der neuen Niederlassung, die wahrscheinlich im kommenden Frühjahr eingerichtet wird, wolle man allerdings vom bisherigen Geschäftsmodell abweichen, so der Unternehmer. Künftig wolle man mehr in Richtung eines Fachmarktes à la ATU gehen. In den bisher bereits etablierten Niederlassungen vermarkte man nur wenig Zubehörteile. Wie diese Idee genau umgesetzt wird, sei derzeit aber noch nicht entschieden. Zur Jahreswende bzw. zu Beginn des kommenden Jahres soll es zum Thema weitere Neuigkeiten geben.

Zu den Fabrikaten, die die Alltyre Shanghai Trading in ihren Niederlassungen vermarktet, gehören hauptsächlich Kumho, Hankook und Warrior (wird von Michelin hergestellt). Die deutsche Marke Continental sei zwar ebenfalls im Portfolio, nur könne Muecke sie in China nur schwer verkaufen, da alle Reifen eben teuer importiert und somit zu überdurchschnittlichen Preisen verkauft werden müssen. Der Deutsche, dessen Stand auf der CITEXPO mit Continental-Fahnen und -Reifen geschmückt ist, würde gerne mehr Reifen dieses Fabrikats in China verkaufen, sieht dafür allerdings keine Möglichkeiten. Continentals Pkw-Reifen müssen bei Alltyre bis zu 40 Prozent über dem Preis baugleicher Goodyear-Reifen verkauft werden, die in China – wie auch Bridgestone, Michelin, etc. – direkt gefertigt werden. „Wenn die wirklich etwas bewegen wollen, dann müssen die lokal fertigen“, so Muecke in Anspielung auf Continentals bisherige Versuche, in China durch ein Jointventure Fuß zu fassen. Auch gerade das chinesische Erstausrüstungsgeschäft, vom dem sich der deutsche Unternehmer ein entsprechendes Nachlaufgeschäft erhofft, laufe an Continental vorbei. Lediglich importierte Fahrzeuge der Ober- und Luxusklasse kommen gelegentlich mit der deutschen Reifenmarke ab Werk nach China; Fabrikate darunter werden nur selten importiert. Die Alltyre-Niederlassungen kommen im Übrigen ohne die Vermarktung von Michelin-Reifen aus, hatten dafür früher gewisse Exklusivitätsrechte über die Marke Continental.

Die Familie des in Hamburg lebenden Unternehmers Johannes H. Muecke betreibt neben dem Reifenhandel in China noch eine Aluminiumproduktion in Südafrika, die von den Eltern geleitet wird. Außerdem importiert die deutsche Holdinggesellschaft aus China Einbauteile für die deutsche Industrie, etwa Lüfter für Siemens oder andere Zubehörteile für ATU.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert