Pirelli-Reifensparte zu Teilen an Bankengruppe verkauft

Der italienische Industriekonzern Pirelli hat einen Teil seiner Reifen-Sparte an eine Banken-Gruppe verkauft. Vor wenigen Wochen hatte Pirelli den geplanten Börsengang des Bereichs wegen einer schwachen Nachfrage von Investoren abgesagt. 38,9 Prozent der Sparte würden für 740 Millionen Euro an ein Konsortium aus Mediobanca, Banca Intesa, Capitalia, Grupo Banca Leonardo, Lehman Brothers und JPMorgan verkauft, teilte Pirelli am Wochenende laut Reuters mit. Die Bankengruppe werde ein neues Unternehmen bilden, die den Anteil an Pirelli Tyres halte. Innerhalb von viereinhalb Jahren könne die neue Firma dann ihren Anteil an die Börse bringen. Mit der Vereinbarung ist Pirelli Tyres – der fünftgrößte Reifenhersteller weltweit – mit 1,9 Milliarden Euro oder 7,40 Euro je Aktie bewertet. Dies entspricht dem untersten Ende der Preisspanne, die Pirelli bei dem geplanten Börsengang Mitte Juni ausgerufen hatte, heißt es weiter. Mit den Einnahmen soll nach früheren Angaben der Auskauf von Anteilseignern an der Mutter-Holding Olimpia mitfinanziert werden.

Unterdessen gerät Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera in die italienischen Schlagzeilen. „Skrupellose Verleger“, insbesondere der der renommierten Tageszeitung La Republicca, betrieben gegen seinen Konzern eine „gezielte Schmierenkampagne“, schreibt die Frankfurter Allgemeine. Der Hintergrund seien schlechte Telecom-Zahlen sowie der skandalumwitterte Selbstmord des Sicherheitschefs der Telecom Italia, deren Präsident Tronchetti Provera ebenfalls ist. Man überlege derzeit, die Zeitungsgruppe wegen Diffamierung anzuzeigen.

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