Challenge Bibendum – der Umwelt zuliebe

Michelin war das erste Unternehmen, das schon 1895 Automobile mit Luftreifen ausgestattet hat. Seit damals wurde Michelin immer mit dem automobilen Fortschritt und mit dem Engagement in Verbindung gebracht, den Straßenverkehr sicherer zu machen und Energie zu sparen. Reifen sind für 20 Prozent des Kraftstoffverbrauchs eines modernen Pkws (und für bis zu 30 % eines Lkws) verantwortlich. Sie wirken sich daher mittelbar auch auf die Schadstoffemissionen aus. Reifen spielen auf der anderen Seite aber auch eine lebenswichtige Rolle für die Verkehrssicherheit, denn sie sind der einzige Kontakt zwischen dem Fahrzeug und der Straße. Michelin hat 1998 die Challenge Bibendum ins Leben gerufen, um aufzuzeigen, dass die Automobilindustrie auf eine nachhaltige Mobilität hinarbeitet. Viele Hersteller verfügen bereits über Technologien, welche die Luftbelastung verringern und die Sicherheit erhöhen, ohne die Mobilität zu beeinträchtigen.

Die Herausforderung bestehe darin, Freiheit und Fortschritt sowie die Achtung vor dem Planeten und seinen Bewohnern miteinander in Einklang zu bringen. In vielen Bereichen wurden bereits wesentliche Fortschritte erzielt, so der Reifenhersteller. Zum Beispiel erzeugten 100 neue Pkw im Jahr 2003 weniger Schadstoffemissionen als ein einziges Auto noch 1975. Aber man müsse die Einführung der wirkungsvollsten Lösungen beschleunigen. Die vor acht Jahren ins Leben gerufene Challenge Bibendum sei hier eine Möglichkeit, neue Konzepte zu bewerten und bekannt zu machen, heißt es weiter.

Für Michelin ist die Wegbeschreibung schon seit Jahren klar: „Wir müssen eine nachhaltige Mobilität entwickeln, d.h. eine ‚bessere Mobilität’ und nicht wie bisher ‚mehr Mobilität’. Die Beförderung von Gütern und Menschen ist für jede Gesellschaft und ihre wirtschaftliche Entwicklung unerlässlich. Die Aufgabe besteht darin, neue Ideen zu finden, wie man Güter und Menschen umweltschonender und sicherer bewegt. Zahlreiche Lösungen werden diskutiert und viele Richtungen sind zu erkunden. Zu den viel versprechenden Ansätzen gehören Energie-effiziente grüne Reifen, alternative Kraftstoffe, saubere Triebwerke oder neue Fahrzeugkonzepte. Das ist der Zweck der Challenge Bibendum – die Vielzahl von Lösungen zu präsentieren, die aus der Technik, der Politik und dem öffentlichen Leben kommen. Das Ziel besteht darin, sämtliche Hersteller, Politiker und Vertreter von Regierungsbehörden oder Nicht-Regierungsorganisationen, an einen Tisch und auf eine Teststrecke zu bringen. Dann können sie zusammen die besten Wege zum Fortschritt erkunden, Lösungen finden und sie umsetzen.“

Michelin beteilige sich an dieser weltweiten Diskussion, von der das Leben zukünftiger Generationen abhängt, mit innovativen Reifen. Dies mag sich für den größten Reifenhersteller der Welt wie selbstverständlich anhören, „aber es gibt Reifen … und Reifen“.

Ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen, verbessere Michelin ständig die Umwelteigenschaften seiner Pneus. Dazu gehört, den Rollwiderstand zu verringern (das ist die Energie, die der Reifen durch die Verformung beim Abrollen verbraucht), die Reifenlebensdauer zu erhöhen und das Abrollgeräusch zu dämpfen. Diese drei Kriterien sind für die Umweltauswirkungen des Reifens ausschlaggebend. Gleichzeitig dürfen die Reifenentwickler keine Abstriche bei der Sicherheit machen und müssen danach streben, auch hier spürbare Fortschritte zu erzielen.

Sparsamer Kraftstoffverbrauch

Angesichts des aktuellen Bestands von rund 800 Millionen Kraftfahrzeugen auf der Welt, dessen Verdoppelung innerhalb der nächsten 25 Jahre erwartet wird, ist der Schutz der Umwelt und der sparsame Verbrauch von Kraftstoff wichtiger denn je. Seit den Anfängen vor mehr als einem Jahrhundert engagiere sich Michelin für die Verbesserung der Mobilität von Menschen und Gütern. Energiefragen seien dabei ein Eckpfeiler der Forschungs- und Entwicklungsprogramme. Der Grund für das Engagement von Michelin sei einfach – Reifen spielen eine wichtige Rolle in der Energiebilanz eines Fahrzeugs. Die Pneus sind für 20 Prozent des Kraftstoffverbrauchs eines modernen Pkw und für bis zu 30 Prozent eines schweren Lkw verantwortlich. Ein Pkw benötigt also eine von fünf Tankfüllungen nur dafür, um den Rollwiderstand zu überwinden. Anders ausgedrückt: Der Rollwiderstand entspricht der Leistung, die nötig ist, um ständig eine Steigung von einem Prozent hinauf zu fahren.

Diese imaginäre Steigung zu verkleinern, darum geht es bei der Verringerung des Rollwiderstandes. Dieses Phänomen stellt einen Hauptschwerpunkt der Forschungsarbeiten von Michelin dar. Eine auf einen niedrigen Rollwiderstand ausgerichtete Technologie biete ein beträchtliches Potenzial, um Kraftstoff zu sparen und CO²-Emissionen zu verringern.

Heute sind drei von vier in Europa verkauften Michelin-Reifen „grüne“ Reifen, und seit ihrer Einführung vor mehr als einem Jahrzehnt wurden in dieser Region insgesamt 400 Millionen verkauft, so der Hersteller. Der Michelin Energy habe sich als Wertmaßstab auf dem Markt etabliert. Sein Rollwiderstandswert beträgt rund neun Kilogramm je Tonne im Vergleich zu 25 Kilogramm je Tonne bei den ersten Reifen vor 100 Jahren. Und dabei bleibe die berühmte lange Lebensdauer und der Grip erhalten, für die auch andere Michelin-Reifen bekannt seien.

Michelin entwickelte weitere innovative Lösungen für Lkw-Reifen, wie zum Beispiel den Michelin X One, der die herkömmlichen Zwillingsreifen auf der Antriebsachse ablösen kann. Zu seinen wichtigsten Vorteilen gehören die erhöhte Fahrstabilität und das niedrigere Gewicht. Dies trägt dazu bei, die Kraftstoffausbeute zu verbessern. Der Michelin X One ist als Erstausstattung auf Fernverkehrs-Lkw in Europa und den USA erhältlich. Im Vergleich zum 315/70 R 22.5 XDA 2 Energy Dual, den er ersetzen kann, erlaubt der X One eine um 130 Kilogramm höhere Nutzlast. Außerdem senke er den Rollwiderstand (denn es kommt nur ein Reifen statt zwei zum Einsatz) und verringere den Kraftstoffverbrauch um ungefähr zwei Prozent. Wenn man ihn mit herkömmlichen Lösungen vergleicht, die gegenwärtig auf dem Markt sind, sinke der Verbrauch sogar um acht Prozent.

Die Senkung des Rollwiderstandes genießt bei Michelin höchste Priorität. „Wir werden den Rollwiderstand halbieren“, erklärte dazu Didier Miraton, Leiter der Forschung von Michelin, auf dem Genfer Automobilsalon im Februar 2006 „Wir wetten, dass unsere Reifen 2030 keinen einzigen Liter Benzin mehr verbrauchen als heute, obwohl dann doppelt so viele Fahrzeuge auf der Straße sind. Das ist unsere Wette … und unsere Herausforderung.“

Weniger Geräusch-Emissionen

Lärmbelästigung ist ein Volksfeind, insbesondere in Städten. Im Laufe der vergangenen 20 Jahre wurden die Geräuschemissionen von Fahrzeugen um das 2,3-fache reduziert. Das entspricht durchschnittlich 4 dB(A) (A-gewichtete Dezibel messen Niederfrequenzgeräusche wie die von Verkehr und Autos, während D-gewichtete Dezibel Flugzeuggeräusche messen). Mit den ständigen Verbesserungen, das Abrollgeräusch der Reifen zu reduzieren, habe Michelin wesentlich zu dieser Leistung beigetragen. Das Abrollgeräusch von Reifen ist für einen beträchtlichen Teil des Außengeräusches verantwortlich, das Fahrzeuge erzeugen: Mindestens 30 Prozent bei einem Auto, das mit 30 km/h im zweiten Gang fährt, mindestens 50 Prozent bei 50 km/h im dritten Gang und um die 90 Prozent auf Autobahnen mit Tempo 130 km/h. Während Michelin schon seit langem Forschungsarbeiten über den Einfluss des Reifengeräuschs durchführt, hat die Europäische Union erst kürzlich eine Richtlinie zum Abrollgeräusch von Reifen herausgegeben (2001/43/EG). Die Richtlinie, die seit 2003 in Kraft ist und bis 2011 allmählich umgesetzt wird, soll das Reifengeräusch von Personenkraftwagen je nach Breite und Typ des Reifens auf 72 bis 78 dB(A) begrenzen (Vorbeifahrt mit 80 km/h; Motor aus). Michelin senke nicht nur die Geräuschentwicklung der Reifen, sondern arbeite bei diesem Thema auch eng mit Unternehmen zusammen, die Straßenbeläge herstellen und aufbringen (Stichwort „Flüsterasphalt“).

Längere Reifenlebensdauer

Eine längere Reifenlebensdauer bedeute auch, dass am Ende weniger Reifen recycelt werden müssen. Außerdem sind weniger Rohstoffe nötig, um neue Reifen herzustellen. Dank der Fortschritte bei der Laufflächengestaltung, beim Reifenaufbau, den Gummimischungen und der Entwicklung von Runderneuerungstechniken habe sich die durchschnittliche Kilometerleistung eines Michelin-Reifens auf der Lenkachse eines Lkws seit 1980 um das 2,4fache erhöht, so der Hersteller.

Die zunehmende Menge von Gütern, die auf dem Landweg versendet werden, könne sinnvollerweise nicht dadurch bewältigt werden, dass mehr Lkw eingesetzt werden – und damit zusätzliche Verkehrsstaus und höhere Emissionen erzeugen. Es müssten neue Lösungen gefunden werden, um größere Warenströme mit derselben Anzahl von Fahrzeugen zu befördern. Einen Beitrag dazu leiste der Michelin X One. Dieses innovative Reifenkonzept ersetze das herkömmliche Zwillingsreifensystem bei Fernverkehrs-Lkw. Dabei findet nur noch ein einziger anstelle von zwei Reifen Verwendung. Erfreuliche Folge: Das Gewicht des Lastwagens sinkt und die Fahrstabilität steigt. Gleichzeitig sinkt auch der Rollwiderstand, so dass die Kraftstoffausbeute um zwei bis acht Prozent höher ist. Der Michelin X One entlastet somit die Kraftstoffrechnung eines Transportunternehmens um fünf bis zehn Prozent. Auch kann die Höhe der Sattelkupplung verringert werden, so dass sich das Ladevolumen um bis zu fünf Kubikmeter vergrößert.

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