Eilmeldung: Edouard Michelin tödlich verunglückt

Die Menschen aus dem Michelin-Konzern, die französische Wirtschaft, Frankreich trauert um Edouard Michelin. Der Chef des französischen Reifenherstellers kam bei einem Bootsunglück gestern vor der Nordwestküste Frankreichs ums Leben, sein Leichnam ist bereits gefunden, sein Begleiter bei der Angeltour wird noch gesucht. Edouard Michelin (43) hinterlässt seine Frau mit sechs Kindern, auch das innige Verhältnis zu seinen Eltern ist bekannt, seinem Vater François war Edouard im Jahre 1999 als Patron des Unternehmens gefolgt. Die Konzernführung soll nach Angaben des Unternehmens jetzt Michel Rollier übernehmen.

Edouard Michelins Leiche sei im Wasser nahe der Isle de Sein gefunden worden, melden die Presseagenturen. Die Hintergründe des Unglücks sind noch unklar. Die See sei ruhig gewesen, es habe jedoch dichter Nebel geherrscht. Edouard Michelin hatte in den vergangenen 21 Jahren eine Reihe von Ämtern bei Michelin inne und war zielgerichtet auf das Amt des Vorstandschefs vorbereitet worden.
EuroNews zitiert Laurence Parisot, Chefin des Arbeitgeberverbandes MEDEF: Sie sei erschüttert, zuallererst müsse man nun an den Schmerz der Eltern, Edouard Michelins Frau und dessen sechs Kinder denken. Frankreich verliere einen großen Unternehmer, jemanden, der viel für sein Unternehmen getan habe – wie auch für die französische Wirtschaft. Am Unternehmenssitz in Clermont-Ferrand gaben sich auch Arbeiter und Angestellte über den Tod Michelins erschüttert.

Angesichts des wachsenden Konkurrenzdrucks auf den internationalen Märkten hatte Edouard Michelin nach seinem Amtsantritt 1999 rund 7.500 Stellen gestrichen und war deshalb manchmal scharf kritisiert worden. Er hatte jedoch stets zu seinem Kurs gestanden. Trotz dieser mitunter schmerzhafter Maßnahmen für seine Mitarbeiter hatte Edouard Michelin innerhalb des Konzerns stets größten Respekt gefunden, weil er einerseits immer wieder glaubhaft und eindringlich versuchte, personelle Einschnitte sozialverträglich abzufedern und er andererseits nicht nur die Verantwortung für sein Unternehmen, sondern sich auch gesamtgesellschaftlich in die Pflicht genommen sah und die Verantwortung als Großkonzern beispielsweise für die Umwelt zu tragen bereit war.

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