„Eine Alternative zum Fahrzeugausfall“

Neben den Runderneuerern können auch Unternehmen wie Stahlgruber mit ihrem Geschäftsbereich Tip Top Automotive von der jüngsten Nachfragesteigerung profitieren. Die Nachfrage nach Reifenreparatursystemen habe sich im vergangenen Jahr vervielfacht, sagt Exportleiter Maximilian Spenger. Für die Nutzer von EM-Reifen weltweit sei es heute absolute Priorität, die Reifen irgendwie in Betrieb zu halten. In Poing bei München am Sitz des Unternehmens geht man mit der Situation gelassen um: Man habe die Marktveränderungen vorhergesehen, war also, was die Verfügbarkeit der eigenen Reparatursysteme und -pflaster betrifft, vorbereitet gewesen und genießt jetzt den Boom.

Der Geschäftsbereich Tip Top Automotive verweist mit Stolz darauf, die eigenen Reparatursysteme wie „Thermopress“ an beinahe jede Mine dieser Welt verkauft zu haben, auch bereits vor dem jüngsten Boom. Die Nachfrage nach diesen Systemen, die bei der Reparatur von EM-Reifen genutzt werden können, habe sich dennoch durch den Run auf diese Reifen im vergangenen Jahr noch einmal „vervielfacht“, erzählt Maximilian Spenger. Der Exportleiter weist aber darauf hin, dass die Nachfragesteigerung nicht alle Systeme gleichmäßig getroffen habe. Gleichzeitig sei auch das technische Außendienstteam für die Großreifenreparatur auf jetzt 26 Mitarbeiter aufgestockt worden.

Kunden, die im vergangenen Jahr EM-Reifenreparatursysteme sowie die dazu gehörigen Pflaster bestellt haben, wurden nach wie vor umgehend beliefert, so Spenger. Man habe bei Tip Top Automotive die Nachfragesteigerung erwartet und rechtzeitig alle notwendigen Vorkehrungen in Sachen Kapazitätsaufbau und Rohstoff- und Teileversorgung getroffen. „Wir haben unsere Reaktion systematisch, gut vorbereitet.“ Panische Reaktionen der Überbevorratung haben zwar stattgefunden, man habe sogar von einer Nachfrageblase sprechen können, nur die Gesamtsituation habe sich heute etwas entschärft, so Maximilian Spenger.

Nun dürfte es dem Geschäftsbereich Tip Top Automotive allerdings auch nicht zu schwer fallen, kurzfristig auf Nachfragesteigerungen zu reagieren, da keine allzu großen Investitionen in die Herstellung der Reparatursysteme und Pflaster notwendig sind. Dies sei bei der Herstellung großer EM-Reifen, die jetzt gerade nachgefragt werden, völlig anders. Im Vergleich dazu wiederum wirke sogar die Herstellung eines Panzers langweilig, kommentiert der Exportleiter das aufwendige Produktionsverfahren von EM-Reifen. Den Vorteil der kürzeren Reaktionszeiten sowie des geringeren Aufwands habe Tip Top Automotive also erfolgreich genutzt.

Auch in Poing nutzt man die derzeitige Situation aus, um auch dem letzten Nicht-Kunden die Vorteile der EM-Reifenreparatur schmackhaft zu machen. Tip Top Automotive biete „eine Alternative zum Fahrzeugausfall“, erläutert Maximilian Spenger die logische Schlussfolgerung. So führe die schlechte Verfügbarkeit von Neureifen etwa dazu, dass seit langem an die Seite gelegte Altreifen von den Minenbetreibern wieder hervorgeholt, repariert und wenigstens für einige hundert Betriebsstunden eingesetzt werden.

Laut Tip Top Automotive seien auch trotz der hohen Nachfrage die Preise für die Reparatursysteme und Pflaster nicht erhöht worden, man habe die Situation der Kunden weltweit nicht ausnutzen wollen. Allerdings exportiere das Unternehmen auf Euro-Basis, was die Produkte durch den schlechteren Wechselkurs leicht verteuert habe. Selbst höhere Rohstoffpreise wie etwa für Naturkautschuk seien nicht über den Preis weitergegeben worden.

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