Immer mehr Auto-Methusalems auf deutschen Straßen

Zum Jahresende 2005 erreichte der Pkw-Bestand in Deutschland ein durchschnittliches Alter von 7,9 Jahren und damit einen historischen Höchststand. Von 45,7 Mio. zugelassenen Fahrzeugen seien derzeit 14,7 Millionen oder 32,2 Prozent sogar zehn und mehr Jahre alt, schreibt der Automobilclub ARCD.

Gut 4,2 Millionen Pkw oder neun Prozent aller in Deutschland angemeldeten Pkw haben sogar 15 oder mehr Jahre auf dem Buckel. Der Autoforscher Prof. Ferdinand Dudenhöffer spricht in diesem Zusammenhang von einem „Methusalem-Effekt“, für den seit dem Jahr 2000 die unterdurchschnittlichen Neuwagenverkäufe verantwortlich seien.

Sein Marktforschungsinstitut B&D-Forecast GmbH beantwortet in einer Analyse auch die Frage, wie sich die Altersstruktur zwischen Privat-Pkw und Firmen-Pkw verteilt. Danach sind von den Autos auf Deutschlands Straßen 89 Prozent auf private und elf Prozent auf gewerbliche Nutzer zugelassen. Privatfahrzeuge sind durchschnittlich 8,3 Jahre, Firmenfahrzeuge hingegen im Schnitt nur vier Jahre alt.

Unter den 15 gängigsten Marken sind die VW-Fahrer mit den ältesten Fahrzeugen (durchschnittlich 9,1 Jahre) unterwegs. Über dem Durchschnitt beim Alter liegen auch Opel, Mercedes, BMW und Audi. Übertroffen werden sie von Lada-Fahrzeugen, die es sogar auf 10,6 Jahre bringen. Laut Dudenhöffer habe es von den führenden Marken Volkswagen in den letzten Jahren am wenigsten geschafft, die privaten Fahrer auf neuere Modelle umsteigen zu lassen. Das fehlende Angebot von Dieselpartikelfiltern und der Versuch einer Höherpositionierung der Marke hätten mit zum vergleichsweise stärkeren Alterungseffekt im VW-Bestand bei privaten Autobesitzern beigetragen.

Seit dem Jahr 2000 übe sich der Privatkunde in Kaufverweigerung. Der Automarkt fiel 2005 im sechsten Jahr hintereinander unter sein Normalniveau. Gründe seien unsichere Wirtschaftsaussichten, hohe Arbeitslosigkeitsraten und kaum endende Nachrichten über Arbeitsplatzabbau bei Unternehmen.

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