Branche erwartet gutes Wintergeschäft

Ergebnis der Frage des Monats Mai/Juni 2005Der deutsche Ersatzmarkt entwickelt sich mehr und mehr zum Winterreifenmarkt mit einer immer weiter steigenden Umrüstungsquote. Bei einer „Traumquote“ von erstmals über 50 Prozent während der vergangenen Saison stellt sich allerdings die Frage, wie weit sich dieser Trend noch fortsetzen lässt. Die Meinungen darüber gehen am Markt auseinander, wie die NEUE REIFENZEITUNG in einer aktuellen Umfrage herausgefunden hat. Allerdings, soviel steht fest, sind die meisten am Reifengeschäft Beteiligten schon der Ansicht, dass die Entwicklung noch nicht am Ende ist.

Die Antworten auf die aktuelle Frage des Monats stellt ein weiteres Wachstum des deutschen Winterreifenmarktes in Aussicht. Über 80 Prozent der Teilnehmer an unserer Umfrage sagen eindeutig, dass der derzeitige Trend zu einer zunehmenden Umrüstquote auch in Zukunft anhalten wird. Einer der Teilnehmer verweist in seinem Kommentar zu seiner Antwort darauf, dass der Einfluss der zum kommenden Herbst höchstwahrscheinlich neu formulierten Straßenverkehrsordnung (siehe separaten Artikel in dieser Ausgabe) zu bedenken sei, und erwartet hier einen zusätzlichen Anreiz fürs Wintergeschäft. So oder so – 41,1 Prozent aller Antwortenden sprachen sich für eine zunehmende Umrüstquote ohne Bedingungen aus: Der Markt wächst in jedem Fall.

Weitere 39,3 Prozent der Antwortenden waren der Ansicht, die Umrüstquote werde sich dann steigern lassen, „wenn die Kampagnen und Produkte stimmen“, und setzen dies quasi mit ihrer Antwort voraus. Die Frage sei allerdings, so der Kommentar eines Antwortenden, ob der Markt auch insgesamt wachse: „Die Winterreifen kannibalisieren inzwischen die Sommerreifen, da die Jahreskilometerleistung nicht mehr steigt, sondern rückläufig ist und sich damit auf zwei Reifensätze verteilt.“ Ein entsprechender Trend wird vom BRV seit Jahren beim Sell-out bestätigt, obwohl der Gesamtmarkt für Pkw-Reifen seit 2000 um 3,7 Prozent gewachsen ist, der Winterreifenmarkt aber um 13,9 Prozent (Sommerreifen: -3,8%). Einer der Antwortenden kommentierte seine Erwartungen allerdings mit dem Hinweis, das Autohaus werde vom fortgesetzten Wachstum des Winterreifenmarktes eher profitieren als der Reifenfachhandel, „wenn sich dieser selbst überhaupt steigert“.

Obwohl vier von fünf Antwortenden die Entwicklung des Ersatzmarktes bei Winterreifen also positiv sehen, sind doch immerhin 20 Prozent gegenüber der Zukunft etwas zurückhaltender. 16,1 Prozent waren sich nicht sicher, „glauben aber eher an einen Rückgang“ des Marktes – ein Antwortender bringt das zu erwartende milde Klima ein in seine Argumentation. Nur jeder 28. Antwortende (3,6%) ist der Meinung, dass der Markt mittlerweile gesättigt sei und sich daher der positive Trend der vergangenen Jahre in der kommenden Saison nicht fortsetzen lassen werde.

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