Formel 1: Emotionen und Spekulationen vor FIA-Anhörung

Für den 29. Juni hat der Motorsportverband FIA bekanntlich die sieben Formel-1-Teams zu einer Anhörung nach Paris bestellt, die aufgrund von Problemen mit ihren Michelin-Reifen beim USA-Grand-Prix in Indianapolis nicht gestartet waren. Jedoch kochen schon im Vorfeld des Termins die Emotionen hoch und wilde Spekulationen schießen ins Kraut. Von möglichen Punktabzügen für die Michelin-Teams als Strafe für den Startverzicht in Nordamerika ist da unter anderem in einigen Medien die Rede. Außerdem soll FIA-Präsident Max Mosley gegenüber dem „Guardian“ sogar eine Rennsperre für die sieben betroffenen Teams nicht ausgeschlossen haben.

Dabei hat sich inzwischen selbst das auf Bridgestone-Reifen vertrauende Minardi-Team dem Vernehmen nach mit den Michelin-Teams solidarisch erklärt und mit Konsequenzen droht, sollten sie bestraft werden. Wie die Kölnische Rundschau schreibt, hat Minardi-Teamchef Paul Stoddart gegenüber dem britischen Sender BBC gesagt, dass es sich die Teams in einem solchen Fall überlegen würden, ob sie weiterhin Rennen fahren. Andernorts wird – wie bereits berichtet – sogar schon über eine Verschwörung gegen Michelin spekuliert, um den Hersteller vorzeitig aus der Rennserie zu drängen und so den Weg für einen Einheitsreifen in der Formel 1 zu ebnen. Für genügend Spannung vor dem Meeting am Mittwoch dürfte damit einstweilen gesorgt sein, obwohl die Rennen in Zukunft hoffentlich wieder auf der Strecke entschieden werden.

Unabhängig davon soll Bridgestone unterdessen erneut bekräftigt haben, dass man auch als einziger Reifenhersteller in der Formel 1 bleiben würde – das berichtet jedenfalls f1total.com. „Die Formel 1 hat von jeder Sportart weltweit das größte Publikum. Für Bridgestone ist sie daher wegen des Markenbewusstseins wichtig“, werden Aussagen von Des Collins, Vizepräsident von Bridgestone Europa, gegenüber dem „Guardian“ zitiert. „Zu einem großen Teil“ durch das Formel-1-Engagement des Unternehmens sei das spontane Bewusstsein der Verbraucher für die Marke Bridgestone von zehn Prozent unmittelbar vor dem Einstieg in die Rennserie auf den heutigen Wert von rund 40 Prozent gestiegen. Würde man die in die Formel 1 investierten Mittel stattdessen für Werbekampagnen ausgeben, würde man – so Collins – nicht dasselbe Maß an Markenbewusstsein erreichen.

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