Uneinheitliche Prognosen für Reifenherstelleraktien

Wie finanzen.net meldet, stufen Analysten von Credit Suisse First Boston die Aktie der Continental AG im Rahmen ihrer jüngsten Ersteinschätzung mit „outperform“ ein. Die Conti-Aktie habe seit Januar 2003 um 295 Prozent bzw. seit Januar 2004 um 92 Prozent an Wert zulegen können, und das Unternehmen hätte außerdem mit seinen Quartalsergebnissen die Konsensschätzungen regelmäßig übertroffen. Offensichtlich gehen die Analysten davon aus, dass sich diese Entwicklung weiter fortsetzen werde. Die Integration und Umstrukturierung von Phoenix wird – so der Bericht des Onlinedienstes – nach Schätzung der Analysten ab 2007 Synergien in Höhe von 30 Millionen Euro erzeugen und die EBIT-Marge um vier Prozent in die Höhe treiben. Für das Jahr 2005 erwarten die Analysten demzufolge einen Konzerngewinn von 5,40 Euro je Aktie und ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,59. Die entsprechenden Prognosen für das Jahr 2006 liegen bei Werten von 6,30 bzw. 9,07 – das Kursziel für die Unternehmensaktie sehe man bei 80,00 Euro, heißt es weiter.

Anders als Continental hat Michelin gegenüber dem starken gleichen Vorjahresquartal einen leichten Rückgang beim Umsatz hinnehmen müssen. „Während Continental die Erlöse und den Periodengewinn steigern konnte, sank der Michelin-Umsatz um 0,2 Prozent auf 3,61 Milliarden Euro und verfehlte die durchschnittliche Analystenprognose um etwa 50 Millionen Euro“, schreibt faz.net. Michelin habe unter einer grundsätzlich schwächeren Nachfrage im Ersatzgeschäft gelitten, und Kapazitätsengpässe hätten dazu geführt, dass die Franzosen mit der derzeit florierenden Erstausrüstungsnachfrage nicht mithalten konnten, werden darüber hinaus Aussagen von Helaba-Trust-Analyst Fabian Kania wiedergegeben. Obwohl Michelin die gesunkenen Volumina durch höhere Preise fast ausgleichen habe, hält Kania angesichts dessen und aufgrund einer von Michelin selbst erwarteten Stagnation beim Autoreifengeschäft eine „Anpassung der Prognosen” (nach unten) für möglich. Derzeit bewerten verschiedene Analysten die weitere Kursentwicklung jedoch recht uneinheitlich. Die Deutsche Bank sehe den fairen Wert der Aktie bei 65 Euro. Dagegen halte Credit Suisse First Boston den Titel mit 42 Euro für gut bezahlt und schätze ihn als „underperformer” ein. Und für Helaba Trust sei Michelin im Gegensatz zu Continental ein Verkauf.

Demgegenüber bewerten Analysten von Morgan Stanley das Wertpapier des japanischen Wettbewerbers Bridgestone derzeit mit „equal-weight“ – das berichtet jedenfalls aktienresearch.de. In der Meldung des Finanznewsdienstes heißt es weiter, dass der Reifenhersteller auf dem besten Weg sei, das selbst gesteckte Ziel eines operativen Gewinns von 78 Milliarden Yen (587 Millionen Euro) im ersten Halbjahr 2005 zu erreichen. Da der weltweite Reifenumsatz im Rahmen der Erwartungen liege und der Einfluss der gestiegenen Rohstoffpreise ebenfalls nicht für Überraschungen bei den Ergebnissen sorgen dürfte, gehen die Analysten für das erste Halbjahr sogar von einem operativen Gewinn in Höhe von 82 Milliarden Yen (617 Millionen Euro) aus. Für das gesamte Finanzjahr 2005 gehen die Analysten demnach vor einen operativen Gewinn von 192 Milliarden Yen (1,4 Milliarden Euro) aus, was einem 2,9-prozentigen Rückgang gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Das Kursziel für die Unternehmensaktie sieht Morgan Stanley dem Bericht zufolge bei 2.250 Yen (17 Euro).

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