Formel-1-Teams kritisieren Wettrüsten der Reifenhersteller

„Das Thema Sicherheit ist dieses Jahr mehr in den Fokus gerückt. Wir hatten verdammtes Glück, dass nicht mehr passiert ist als Kimis Unfall auf dem Nürburgring,“ zitiert Die Welt den Formel-1-Fahrer eines deutsch-englischen Teams. Der glimpflich verlaufene Crash des Finnen Räikkönen beim Grand Prix auf dem Nürburgring habe eine Diskussion um die Gefährlichkeit der Reifen entfacht, so die Zeitung weiter. Ein Bremsplatten führte zu starken Vibrationen, worauf die rechte Vorderradaufhängung am Silberpfeil abriss. Ein GPDA-Mitglied (Fahrergewerkschaft) nannte Räikkönens Unfall einen „Warnschuss“.

Im Bestreben, einen immer besser haftenden Reifen herzustellen, überböten sich die beiden Hersteller Michelin und Bridgestone in der Entwicklung weicher Gummimischungen. Das Wettrüsten könnte, fürchten Kritiker, zu weiteren Unfällen führen, wenn die Piloten gegen Ende des Rennens mit abgefahrenen Reifen am Limit fahren, so Die Welt. Der australische BMW-Williams-Pilot Mark Webber befürwortete vor dem Großen Preis von Kanada die Einführung eines Einheitsreifens, damit der Konkurrenzkampf auf dem Reifensektor zugunsten der Sicherheit zurücksteht. Bei BAR-Honda hingegen glaubt man, dass ein Einheitsreifen gegen den „Geist des Sports“ verstoße, der auf Wettbewerb ausgelegt sei. Renault-Teamchef Flavio Briatore, dessen Fahrer Fernando Alonso in Monte Carlo beinah mit völlig abgefahrenen Hinterreifen in die Leitplanken gekracht wäre, sagt: „Wir haben gerade wegen dieser neuen Regel spektakuläre Rennen gesehen. Die Show war gut für die Zuschauer. Wir wollen nicht, dass sich irgend jemand verletzt, aber das Risiko zu beherrschen ist eben auch Teil der Faszination Formel 1.“

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