Erste Erfolge des BRV-Projektes „EDI mit Räderherstellern“

„Wenn die Branchenkonjunktur lahmt, müssen alle Register gezogen werden, um wenigstens für schwungvolle Firmenkonjunkturen zu sorgen“ – das ist das Motto, unter dem der Bonner Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk (BRV) regelmäßig Projekte initiiert, die seine Mitgliedsunternehmen beim Anschub des eigenen Aufschwungs maßgeblich unterstützen sollen. Dabei – so der Branchenverband – stehe insbesondere die Erschließung vorhandener Rationalisierungspotenziale im Vordergrund. Als ein Beispiel für derartige Projekte wird der Mitte vergangenen Jahres auf Initiative des BRV gegründete Arbeitskreis „Elektronische Zusammenarbeit zwischen dem Reifenfachhandel und den Felgenherstellern“ verstanden. Dieser Arbeitskreis vermeldete jüngst erste Erfolge, nachdem sich die beteiligten Felgenhersteller zunächst ein umfassendes Bild über Voraussetzungen und Möglichkeiten des Electronic Data Interchange (EDI) verschafften. Basierend darauf – so der Bonner Verband – wurden nun weitere Schritte eingeleitet.

„Verschiedene Felgenhersteller bemühen sich um die Einrichtung von Internetshops, um eine erste Möglichkeit des elektronischen Datenaustausches sehr schnell anbieten zu können. Vorteile liegen in der einfachen Nutzungsmöglichkeit – handelsseitig ist lediglich ein Internetzugang erforderlich –, Nachteile hingegen in der mangelnden Integration in die verschiedenen Warenwirtschaftssysteme des Handels“, weiß der BRV. „Dies hat zur Folge, dass Daten mehrfach erfasst werden müssen. Letzteres wird aber sicher dadurch kompensiert, dass durch die Einrichtung von Internetshops schnelle Ergebnisse erzielt werden“, erklärt Arbeitskreismitglied Klaus-René Küfer, Geschäftsführer der Alcar Deutschland GmbH.

Abhilfe für dieses Problem verspricht man sich von der Erstellung einer Definition für die strukturierte Weitergabe von Produktdaten der Räderhersteller auf der Basis von „PRICAT“, dem elektronischen Produktkatalog der Reifenindustrie. Entsprechend den Daten, welche die Reifenhersteller bereits heute zur Verfügung stellen, soll damit das Einspielen der Produktdaten vonseiten der Räderhersteller in die Warenwirtschaftssysteme des Handels möglich werden. Softwarehäuser, die auf Warenwirtschaftslösungen des Reifenhandels spezialisiert sind, werden nach Aussagen des BRV in diesen Prozess mit eingebunden. Geplant ist, dass einzelne Räderhersteller noch im Laufe diesen Jahres den Softwarehäusern Produktdaten und in Folge dann regelmäßige Updates liefern werden.

Im Arbeitskreis wurde außerdem die Entscheidung getroffen, dass der Datenaustausch zwischen Reifenhandel und Felgenherstellern auf Basis von Ad-hoc-EDI erfolgen wird. Dahinter verbirgt sich ein Verfahren, das handelsseitig Anfragen bezüglich der Lieferfähigkeit sowie das Platzieren von Aufträgen und herstellerseitig Antworten auf Anfragen sowie Auftragsbestätigungen ermöglicht. Im Rahmen von Ad-hoc-EDI werden die ausgetauschten Daten direkt von Warenwirtschaft zu Warenwirtschaft gesandt. Als Voraussetzung hierfür ist jedoch notwendig, dass dem Handel die technischen Produktdaten der Hersteller zur Verfügung stehen. „Erste EDV-technische Realisationen sind aufgrund der erforderlichen Vorarbeiten und damit einhergehenden finanziellen Aufwendungen allerdings nicht vor Herbst 2005 zu erwarten“, schätzt der Bundesverband.

Angesichts dieser Ergebnisse zieht Michael Brüning, Vorsitzender des BRV-Arbeitskreises und Geschäftsführer der Firma ProLine Wheels (Mannheim), ein rundum positives Zwischenfazit: „Erste konkrete Ergebnisse, die zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen Reifenhandel und Felgenherstellern führen werden, sind schon zu erkennen. Verschiedene Hersteller haben bereits Internetshops eingerichtet; auch der strukturierte Austausch zwischen Produktdaten wird in absehbarer Zeit realisiert werden. Damit ist das Projekt ‚EDI mit Felgenherstellern’ – über dessen Fortschritte wir natürlich auch in Zukunft informieren werden – auf einen guten Weg gebracht.“

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