Phoenix verabschiedet sich mit Rekorden von der Selbstständigkeit

Die Phoenix AG (Hamburg), die Ende letzten Jahres mehrheitlich von Continental übernommen worden war, blickt auf ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr 2004 zurück. Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis verbesserten sich deutlich gegenüber dem Vorjahr. Sämtliche Planzahlen wurden erreicht und zum Teil sogar übertroffen.

Die konsolidierten Umsätze der Phoenix-Gruppe lagen mit 1.022,7 Mio. Euro um sechs Prozent über den vergleichbaren Vorjahreszahlen (964,9 Mio. Euro). Bereinigt um den im Vorjahr vollzogenen Verkauf des malaysischen Hydraulikschlauchgeschäftes betrug das originäre Umsatzwachstum sogar 6,5 Prozent. Besonders dynamisch entwickelten sich dabei die Umsätze mit der Automobilindustrie. Sie schlossen trotz verhaltener Automobilkonjunktur mit einem Plus von 7,8 Prozent ab. Damit unterstreicht Phoenix erneut ihre hervorragende Marktstellung als Automobilzulieferer. In den Technischen Märkten lagen die Umsätze 4,1 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Rekord-Ergebnis im Geschäftsjahr 2004

Im Geschäftsjahr 2004 hat der Phoenix-Konzern trotz eines negativen außerordentlichen Ergebnisses in Höhe von 16,9 Mio. Euro, das durch die Auswirkungen kartellrechtlicher Entscheidungen entstanden ist, einen hohen Jahresüberschuss erzielt. Nach einem Gewinn im Vorjahr in Höhe von 7,0 Mio. Euro betrug der Konzern-Jahresüberschuss im Jahr 2004 22,3 Mio. Euro. Das eingeleitete umfangreiche Effizienzsteigerungsprogramm entfaltete im vergangenen Jahr nunmehr sein ganzes Potential. Das operative Ergebnis (EBIT) konnte sogar um 108,3 Prozent von 33,1 Mio. Euro auf 69,1 Mio. Euro gesteigert werden. Der Phoenix-Konzern hat damit seine EBIT-Rendite von 3,4 Prozent auf 6,8 Prozent deutlich verbessert.

Geschäftsfelder im Überblick

Das Geschäftsfeld Comfort Systems (CS, Schallisolation) mit seinen Bereichen Automotive (Stankiewicz) und Traffic Technology steigerte die Umsätze um 6,1 Prozent auf 377,4 Mio. Euro zum Vorjahr. Das EBIT des Geschäftsfeldes konnte ebenfalls deutlich verbessert werden und lag mit 24,0 Mio. Euro um 204,3 Prozent über dem Vorjahreswert von 7,9 Mio. Euro.

Der Geschäftsbereich CS Automotive (Stankiewicz) entwickelte sich sehr erfreulich. Trotz eines verhaltenen Automobilmarktes in Deutschland erhöhte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahr (265,5 Mio. Euro) um 8,9 Prozent auf 289,2 Mio. Euro. Zahlreiche Neuanläufe im Pkw- und Nutzfahrzeugsegment sowie die Präsenz von Stankiewicz-Produkten in aktuellen Volumen-Modellen des Jahres 2004 waren die Ursache für eine deutliche Umsatzsteigerung. Das Nutzfahrzeuggeschäft profitierte zudem von einer sehr guten Konjunktur bei Nutzfahrzeugen über sechs Tonnen. Hier konnte Stankiewicz seine Marktposition weiter ausbauen. Das Ergebnis des Geschäftsbereiches verbesserte sich ebenfalls zum Vorjahr.

Der Bereich CS Traffic Technology lag mit einem Umsatz von 88,4 Mio. Euro (Vorjahr: 90,3 Mio. Euro) 2,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Zurückzuführen ist dies auf eine Änderung in der Abwicklung eines Kupplungsgeschäftes. Bereinigt um die geänderte Abwicklung hätte das Umsatzwachstum bei CS Traffic Technology 8,2 Prozent über dem Vorjahreswert gelegen. Das Ergebnis des Geschäftsbereiches konnte gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert werden.

Das Kerngeschäftsfeld Fluid Handling (FH, Schlauchsysteme), das sich aus den Bereichen Automotive und Industry zusammensetzt, steigerte seine Umsätze um 2,5 Prozent auf 337,1 Mio. Euro (Vorjahr: 328,8 Mio. Euro). Das EBIT verbesserte sich um 22,2 Prozent auf 44,1 Mio. Euro.

Der Geschäftsbereich Fluid Handling Automotive lag mit 248,2 Mio. Euro um 6,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Alle vier Produktsegmente – Kühlung/Heizung, Kraftstoff, Ladeluft und Klimatisierung – haben zur Umsatzsteigerung beigetragen. Das Segment Ladeluft profitierte weiterhin von dem anhaltenden Trend zu Dieselfahrzeugen und dem guten Konjunkturverlauf im Nutzfahrzeugbereich. Das Ergebnis konnte der Geschäftsbereich Automotive ebenfalls deutlich verbessern.

Der Geschäftsbereich Fluid Handling Industry verzeichnete dagegen mit 91,1 Mio. Euro 6,8 Prozent geringere Umsätze gegenüber dem Vorjahr (97,7 Mio. Euro). Zurückzuführen ist dies auf den Verkauf des malaysischen Hydraulikschlauchgeschäftes sowie auf das schwache Geschäft mit Baggerschläuchen. Dagegen entwickelten sich die Hochdruck-Explorationsschläuche für die Ölindustrie positiv. Das Ergebnis des Geschäftsbereiches lag ebenfalls leicht unter dem Vorjahresniveau.

Das Kerngeschäftsfeld Conveyor Belt Systems (CBS, Fördergurte) konnte seinen Umsatz um 8,2 Prozent auf 150,0 Mio. Euro steigern (Vorjahr: 138,7 Mio. Euro). Erfreulich entwickelten sich die Geschäfte mit der Bergbauindustrie vor allem in Südamerika und Asien. In China konnte der Umsatz aufgrund von Kapazitätserweiterungen nahezu verdoppelt werden. Auch die Abrufe im Braunkohlegeschäft in Indien bewegten sich in 2004 wieder auf hohem Niveau. Das EBIT des Geschäftsfeldes steigerte sich trotz gestiegener Rohstoffpreise und negativer Wechselkurseffekte um 8,7 Prozent auf 7,1 Mio. Euro.

Die Übrigen Geschäftseinheiten steigerten ihre Umsätze um 5,2 Prozent auf 267,8 Mio. Euro gegenüber 254,7 Mio. Euro im Vorjahr. Die Verluste konnten von 5,6 Mio. Euro im Vorjahr auf minus 1,7 Mio. Euro verringert werden.

Die Geschäftseinheit Spezialprodukte mit den Bereichen Rahmen und Profile sowie Dichtungsbahnen erzielte einen Umsatz von 65,2 Mio. Euro gegenüber 61,3 Mio. Euro im Vorjahr. Das Ergebnis konnte aufgrund der eingeleiteten Kostensenkungs- und Restrukturierungsmaßnahmen im Geschäftsjahr ebenfalls verbessert werden. Jedoch belasteten Einmalaufwendungen aus der Schließung des Standortes Frankreich und der Verlagerung der Profilfertigung nach Thüringen das Ergebnis.

Die Geschäftseinheit Mischungen konnte ihre Umsätze um 13,0 Prozent auf 171,7 Mio. Euro zum Vorjahr (152,0 Mio. Euro) steigern. Das Geschäft mit Mischungen profitierte vor allem von der steigenden Nachfrage der Reifenindustrie. Das EBIT verbesserte sich ebenfalls deutlich zum Vorjahr.

Die Geschäftseinheit Dienstleistungen verzeichnete im Berichtsjahr einen Umsatzrückgang um 9,6 Prozent auf 78,0 Mio. Euro.

Nettoverschuldung weiter gesunken

Die Nettoverschuldung der Phoenix AG konnte auch im Geschäftsjahr 2004 weiter reduziert werden und sank zum 31.12.2004 um 83,1 Mio. Euro auf 200,6 Mio. Euro (Vorjahr: 283,7 Mio. Euro). Zu dieser Entwicklung habe, teilt das Unternehmen mit, die Verbesserung des operativen Cashflows ebenso beigetragen wie ein Working-Capital-Management und eine Zurückhaltung bei der Investitionstätigkeit.

Mitarbeiter

Phoenix beschäftigte im Geschäftsjahr 2004 im Durchschnitt 8.820 Mitarbeiter im In- und Ausland. Im Vorjahr wurden im Jahresdurchschnitt 8.740 Mitarbeiter beschäftigt.

Ausblick

In die Prognose der weiteren Geschäftsentwicklung des Phoenix-Konzerns für das Jahr 2005 sind die künftig zu erwartenden Maßnahmen im Zuge der Integration des Phoenix-Konzerns in die ContiTech AG nicht eingeflossen. Es handelt sich somit um eine „Stand-alone-Betrachtung“. Im Hinblick auf die konjunkturellen Prognosen für die bedeutenden Abnehmerindustrien geht der Phoenix-Konzern von einer weiterhin erfreulichen Geschäftsentwicklung aus. Die Phoenix-Gruppe rechnet für das Geschäftsjahr 2005 mit einem konsolidierten Umsatz leicht über dem Vorjahresniveau sowie mit einem Ergebnis über dem Vorjahr.

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