EU-Kommission gibt grünes Licht für Phoenix-Übernahme durch Conti

Die Continental AG darf die Phoenix AG übernehmen. Diese Entscheidung hat die EU-Kommission am 26. Oktober in Brüssel bekannt gegeben. „Damit ist der Weg frei, dass wir zwei traditionsreiche deutsche Unternehmen zusammenführen und so in einem harten weltweiten Wettbewerb zukunftssicher positionieren können“, kommentierte der Continental-Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer diese Entscheidung. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Beschäftigten von Phoenix und ContiTech diese anspruchsvolle Herausforderung gemeinsam erfolgreich bewältigen werden.“

Die Kommission hat allerdings Wettbewerbsbedenken geäußert und diese damit begründet, dass es durch den angemeldeten Zusammenschluss zu überragenden Marktstellungen des fusionierten Unternehmens bei bestimmten Luftfedertypen und bei Stahlseilfördergurten gekommen wäre. Um diese Bedenken auszuräumen, hat Continental zugesagt, den von Phoenix gehaltenen Anteil an Vibracoustic – einem in der Schwingungsdämpfungs- und Federungstechnik tätigen Gemeinschaftsunternehmen mit der Freudenberg & Co. KG – gemeinsam mit der Phoenix-Fertigung von Luftfedern für die Erstausrüstung von Nutzfahrzeugen zu veräußern. Ferner soll eine Produktionslinie für schwere Fördergurte abgegeben werden. Für beide Bereiche schloss Continental entsprechende Vorverträge mit von der Kommission gebilligten Erwerbern ab und räumte durch diese gegebenen Zusagen die EU-Bedenken offensichtlich aus.

Der Continental-Vorstandsvorsitzende zeigte sich mit dieser Lösung grundsätzlich zufrieden. „Wir hatten gewisse Bedenken erwartet, auch wenn wir sie angesichts des intensiven weltweiten Wettbewerbs im OEM-Bereich für nicht gerechtfertigt halten. Wirtschaftlich hat die Umsetzung der Zusagen einen relativ geringen Einfluss, sodass wir die angestrebten positiven Effekte erzielen können: Es wird auf jeden Fall gelingen, die Position unserer Division ContiTech wie beabsichtigt durch die Übernahme der Phoenix AG als einem der weltweit führenden Spezialisten in der Kautschuk- und Kunststofftechnologie weiter auszubauen. Auch die kalkulierten Synergieeffekte werden grundsätzlich zu heben sein. Außerdem hat Phoenix in diesem Jahr bereits gute Zahlen vorgelegt, der Aufwärtstrend wird sich künftig ganz sicher noch verstärken.“

Wennemer wies gleichzeitig darauf hin, dass es für konkrete Aussagen zu Detailfragen über die künftige Entwicklung einzelner Geschäftsfelder oder Standorte derzeit jedoch noch zu früh ist. „Wir haben uns aber einen strammen Zeitplan vorgenommen, weil wir den Beschäftigten beider Unternehmen so bald wie möglich sichere Perspektiven und verlässliche Planungsgrundlagen für die Zukunft geben wollen“, sagte Wennemer, der die Bezahlung der angebotenen Phoenix-Aktien für Anfang November ankündigte.

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