Tuningsoftware von BMF soll Maßstäbe setzen

Die BMF Gesellschaft für Computer- und Kommunikations-Technologie mbH (Aichach) ging 2003 aus der 1991 in Augsburg gegründeten BMF GmbH hervor – Geschäftsführer ist Wolfgang Brender. Die Schwerpunkte des Softwareunternehmens liegen eigenen Aussagen zufolge in der Aufbereitung von Datenmaterial für Datenbanken und Archivierungssysteme, der Neustrukturierung und Zusammenführung unterschiedlicher Datenstrukturen, der Erstellung und Aufbereitung von Bildmaterial für Produktpräsentationen, Beratungssysteme etc. sowie der Entwicklung und Programmierung von Datenverwaltungstools. Als Referenzkunden listet die BMF-Webseite www.bmf-gmbh.de unter anderem eine ganze Reihe von Unternehmen aus der Reifen- und Räderbranche wie etwa beispielsweise Michelin, Dunlop, Continental, BBS, Artec, Rial sowie Handelsorganisationen wie point S, MLX oder die Goodyear Dunlop Handelssysteme (GDHS). Speziell für das Endkundengeschäft im Reifenhandel will die Aichacher Softwareschmiede im Rahmen der Reifenmesse in Essen die aktuelle Version von „PROVIS“ vorstellen – ein Programm zu Umrüstberatung am Point of sale.

Welche Felgen passen am besten zum Fahrzeug? Welche Reifengrößen dürfen gefahren werden? Welche Fabrikate passen zusammen? Der „Felgen Manager“ des laut BMF modularen und universell einsetzbaren Softwareprogramms „PROVIS“ soll bei der Beantwortung dieser Fragen neue Maßstäbe setzen. „Um diese Kundenfragen möglichst umfassend und vor allem verlässlich beantworten zu können, musste der Händler bislang in dicken Katalogen oder – soweit vorhanden – Internetangeboten der Hersteller blättern und zumindest eine einigermaßen repräsentative Musterradauswahl in seinem Showroom vorhalten. Hatte er dann eine ‚gefällige’ Felgen-/Reifen-Kombination ermittelt, galt es, meist auf telefonischem Wege, Liefertermine, technische Details und die Verfügbarkeit von Gutachten abzuklären. Eine aufwendige, aus betriebswirtschaftlicher Sicht höchst unbefriedigende Prozedur, die zudem die Geduld des Kunden oft auf eine harte Probe stellte – von der Unwägbarkeit, ob das Rad dann am Fahrzeug optisch immer noch ‚passte’, einmal ganz abgesehen“, erklärt das Unternehmen den Hintergrund, der zu der Branchensoftwarelösung führte.

Denn nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit soll das „PROVIS“-Verkaufsberatungssystem dem Handel die Zusammenführung von Leichtmetall- oder Stahlfelgen und Hochleistungs- bzw. Breitreifen dank des so genannten „Composing-Prinzips“ und einer übersichtlichen, selbsterklärenden Bedienerführung wesentlich vereinfachen. Nach der Definition des vorliegenden Fahrzeugtyps und der Eingabe individueller Wünsche bzw. Präferenzen kann das Programm – so BMF wörtlich – „in kürzester Zeit aus Millionen von Kombinationen“ die auf dem Markt aktuell verfügbaren Felgen-/Reifen-Kombinationen heraussuchen und auf dem Bildschirm zur Anzeige bringen. Als Clou bezeichnet der Anbieter in diesem Zusammenhang die visuelle „Felgenmontage“ am betreffenden Fahrzeug: Die Räder werden dabei – unter Berücksichtigung der gewählten Radgröße – in die Bildschirmdarstellung eingepasst, per Mausklick kann der Wagen zudem tiefer gelegt werden und selbst unterschiedliche Fahrzeugfarben lassen sich darstellen. In Planung ist darüber hinaus eine integrierte 3D-Animation für eine Rundumbegutachtung des Autos.

„Dem Kunden eine auf seine individuellen Vorstellungen optimal zugeschnittene, gleichzeitig aber auch technisch machbare und gesetzlich abgesegnete Lösung anzubieten, stand bei der ‚PROVIS’-Entwicklung im Vordergrund – eine Maxime, die dem gesteigerten Bedürfnis des Händlers nach Rechtssicherheit im Rahmen der Kundenberatung Rechnung trägt“, sagt BMF. Aus diesem Grund würden bei der Auswahl von Reifenfabrikaten und -profilen ebenso wie bei der Zusammenstellung von Kompletträdern stets die entsprechenden Rad-/Reifenfreigaben zugrunde gelegt und der jeweilige Zulassungsstatus angezeigt. Liegt für das gewählte Rad ein Gutachten vor, kann dieses im Original als PDF-Datei ausgedruckt werden – sind bestimmte Auflagen zu beachten oder Modifikationen an Karosserie und/oder Fahrwerk erforderlich, lassen sich die detaillierten (Montage-)Informationen hierzu ebenfalls am Bildschirm anzeigen oder ausdrucken. Falls für das „Wunschrad“ des Kunden keine allgemeine Zulassung besteht, ist es in der neuesten Programmversion möglich, bei der zuständigen Stelle direkt via E-Mail eine Einzelzulassung zu beantragen.

Nach Angaben von BMF ist die Software mit Ausnahme von MacIntosh-Systemen auf allen Rechnern lauffähig, sowohl als Einzel- wie auch als Mehrplatzversion erhältlich und stellt keine besonderen Anforderungen an die Hard- und Softwareausstattung des Händlers. Händlerspezifische Anwendungen und Daten lassen sich in dem Programm so definieren, dass beispielsweise die für das Composing hinterlegten Artikel auf bestimmte Fabrikate oder Produkte beschränkt sind, individuelle Bestellnummern etwa des Großhändlers bzw. Herstellers vergeben oder – bei Einsatz des Zusatztools „ProCalc“ – die eigenen Verkaufspreise eingepflegt und automatisiert in der entsprechenden Internetapplikation hinterlegt werden können. Optional möglich ist darüber hinaus eine Anbindung von „PROVIS“ an das Warenwirtschaftssystem des Händlers. Über eine in Verbindung mit „ProCalc“ eingerichtete Schnittstelle soll sich auf diesem Weg ein automatischer Datenaustausch zwischen beiden Systemen realisieren lassen. Das heißt: Änderungen z.B. im Lagerbestand eines Artikel werden dann unmittelbar in der Composing-Funktion berücksichtigt.

Dies funktioniert aber auch auf dem umgekehrten Wege: Bei Angliederung des ebenfalls optionalen Onlineshops bewirkt eine via Internet getätigte Bestellung automatisch einen entsprechenden Datenabgleich mit dem Warenwirtschaftssystem. Dabei kann die Darstellung des Webshops an das Erscheinungsbild des Händlers angepasst werden, für eine Umsetzung der jeweiligen Corporate Indentity sind die Webdesigner im BMF-Team um Projektmanager Daniel Paeschke zuständig. Das Internet spielt aber auch in einem anderen Zusammenhang eine Rolle bei der Software. In der Standardversion wird „PROVIS“ und die Einzel-/Zusatztools auf CDROM geliefert und aktualisiert. Die Datenaktualisierung erfolgt dabei einmal pro Quartal, kürzere Aktualisierungsintervalle sind jedoch auf Wunsch möglich. Noch aktueller geht’s allerdings mit dem Onlineservice von BMF: Damit das Beratungssystem kontinuierlich auf dem neuesten Stand bleibt, kann sich „PROVIS“ – sofern der Händler über einen Internetanschluss verfügt – in regelmäßigen Abständen selbstständig in die Datenbanken der ebenfalls angeschlossenen Lieferanten einloggen, um dort aktualisierte Daten und Bildinformationen (neue Produkte bzw. Produktänderungen, Freigaben/Gutachten, Montagehinweise etc.) gegebenenfalls herunterzuladen.

0 Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar

An Diskussionen teilnehmen
Hinterlassen Sie uns einen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert