Erste Pilotinstallationen der Eurosoft-Reifenhandelssoftware

Seit rund zwei Jahren bereitet die Beckumer Eurosoft GmbH recht systematisch ihren Einstieg in das Geschäft mit Reifenhandelssoftware vor. Dabei hat das Unternehmen in Form einer Vorstudie zunächst den Bedarf bzw. die speziellen Anforderungen der Reifenbranche an ein solches Programm analysiert und im Rahmen dessen natürlich auch gleich die Marktchancen der angestrebten Softwarelösung mit ausloten können. Zu diesem Zweck wurden nach Aussagen von Eurosoft-Geschäftsführer Vincenzo Casciato zahlreiche Gespräche mit der Industrie, Kooperationen und Reifenhändlern geführt und ausgewertet. Daraus hat sich das Anforderungsprofil an das Programm „euro-Sales“ ergeben, das jetzt und damit gegenüber den ursprünglichen Planungen leicht verspätet bei den ersten vier Reifenhändlern als Pilotkunden live geschaltet wurde. Hinzu kommen noch zwei Pilotinstallationen bei einem Auto- und einem – wie Casciato sagt – „extrem großen“ Teilehändler. Etwa Mitte 2004 soll die Pilotphase abgeschlossen sein.

Aus diesem Grund wird Eurosoft auch als Aussteller bei der Reifenmesse in Essen mit dabei sein. Dort will man „euro-Sales“ der Reifenbranche präsentieren, denn die Beckumer sind im Geschäft mit Reifenhandelssoftware mehr oder weniger ein Newcomer. Zwar kann das Unternehmen bereits umfangreiche Erfahrungen im IT-Business vorweisen – nicht zuletzt in Form einer hohen Zahl von Installationen. Nur beziehen die sich eben zumeist auf andere Softwareprodukte. Mit „euro-BIS“ gehört dazu beispielsweise eine Branchenlösung für den deutschen Buchhandel und mit „euro-MIS“ ein Programm für die privatärztliche Liquidation. Die Namen der einzelnen Produkte ähneln sich nicht von ungefähr, denn zumindest vom technischen Grundgerüst her basiert jede der Varianten auf dem gleichen Unterbau. Dieser wurde von den Eurosoft-Entwicklern jeweils speziell auf die Spezifika der einzelnen Branchen abgestimmt.

Basis all dessen ist das von dem Softwareriesen Microsoft bereitgestellte Grundgerüst für Managementlösungen zur Unternehmenssteuerung. „Dieser Ansatz bietet eine Art Investitionsschutz, denn wenn die bei Microsoft irgendetwas machen, dann führt das auch zu was und verschwindet nicht nach kurzer Zeit wieder in der Versenkung“, argumentiert der Geschäftsführer. Die Beckumer haben die entsprechenden Anpassungen und Erweiterungen für den Reifenhandel vorgenommen. Der dafür nötige Input kam natürlich auch aus den Ergebnissen der Vorstudie. Laut Casciato sind bis zu acht der insgesamt 25 bis 30 Eurosoft-Mitarbeiter in das Projekt Reifenhandelssoftware involviert. Seine Hoffnung ist, dass mit dem Erfolg des Projektes eine weitere Expansion seines Unternehmens und der Mitarbeiterzahl möglich ist. Denn die Softwareschmiede will sich vor der Installation des neuen Programms viel Zeit für eine eingehende Analyse und Beratung des jeweiligen Kunden nehmen. „In Abhängigkeit von den speziellen Gegebenheiten des in Frage kommenden Betriebes veranschlagen wir dafür einen Zeitbedarf von einige Stunden bis hin zu zwei bis drei Arbeitstagen für einen Großbetrieb“, sagt Casciato. Anhand einer detaillierten und strukturierten Checkliste wird werde das Anforderungsprofil für jeden einzelnen Kunden genauestens festgelegt und „euro-Sales“ dann auf den Betrieb maßgerecht zugeschnitten.

Dabei ist es von besonderem Vorteil, dass die Software modular aufgebaut ist und sich so auf jede Betriebsgröße skalieren lässt. „Durch die realisierte Modularität ist es möglich, mit den selben Basissystemen einer Vielzahl von branchen- und kundenindividuellen Anforderungen gerecht zu werden. Unsere Lösung für den Reifenhandel passt daher für einen kleineren Betrieb mit nur wenigen Arbeitsplätzen genauso gut wie für ein Geschäft mit vielen Mitarbeitern und mehreren Filialen“, ist Casciato überzeugt. „Deshalb haben wir auch in der Pilotphase bei der Auswahl der Testbetriebe versucht diese Bandbreite abzudecken.“ Als weiteren Vorteil der Modularität weist der Geschäftsführer darauf hin, dass bei Verbesserungen in einem der dem Ganzen zugrunde liegenden Module gleich alle Anwender davon profitieren. „Durch den modularen Aufbau und die Verwendung von Standardkomponenten partizipiert der Einzelne von den Entwicklungen, die für Anwendergruppen mit globalen Anforderungen realisiert wurden“, erläutert Casciato. Das gelte sowohl für das von Microsoft stammende Grundgerüst, das sich etwa aus dem SQL Server, den Betriebssystemen oder auch dem Office-Paket des Redmonder Unternehmens zusammensetzt, als auch für die Eurosoft-Erweiterungen auf System- und Handelsebene sowie das Technologie- und Komponenten-Know-how der Beckumer (siehe Grafik).

„Unser Ziel ist es, durch den Einsatz unserer IT-Lösungen auf der einen Seite Prozesse zu optimieren und auf der anderen Seite Werkzeuge bereitzustellen, welche die Kundenbindung und Umsatzsteigerungen unterstützen“, bringt der Eurosoft-Geschäftsführer die Philosophie seines Unternehmens auf den Punkt. Aus diesem Grund wurde versucht eine möglichst große Zahl von betrieblich anfallenden Vorgängen weitestgehend zu automatisieren und damit für Kosteneinsparungen zu sorgen. Beispiele dafür sind die elektronische Bestellübermittlung, ein automatischer Wareneingang, die automatische Warenverteilung und eine automatisierte Korrespondenz mittels E-Mail, Fax, Brief etc., die Möglichkeit einer terminierten Adressenänderung ab einem bestimmten Datum sowie die Unterstützung vieler Sonderkonditionen. „Besonderes Highlight der Software ist jedoch insbesondere das mit ihr mögliche gezielte Informationsmanagement“, hebt Casciato hervor. „Das integrierte Kundeninformationssystem und der Marketingmanager lassen sich beispielsweise für geographische Umsatz- und Absatzauswertungen heranziehen. So kann man zum Beispiel schnell und einfach eine gezielte Werbeaktion bei speziellen Kunden einer bestimmten Region planen, durchführen und hinterher auch gleich eine Erfolgskontrolle vornehmen.“

Aber auch sonst bietet die Software neben den branchenüblichen Standards im Hinblick auf das Unternehmensmanagement eine Reihe von Funktionen, die dem Reifenhändler das Leben einfachen machen können. Dabei lässt sich die mächtige Funktionalität dank der Modularität und einer ausgefeilten Rechteverwaltung so konfigurieren, dass das System etwa für den Verkäufer am Tresen so einfach wie möglich zu handeln ist, während beispielsweise dem Geschäfts- oder Filialleiter auch alle komplexeren Auswerte- und Konfigurationsmöglichkeiten offen stehen. Und davon bietet „euro-Sales“ jede Menge. Bis zur Reifenmesse will man zudem die CRM-Software (Customer Relation Management) von Microsoft, die für Anfang 2004 angekündigt ist, mit in das Programm integriert haben. Diskutiert haben die Beckumer im Rahmen der Vorstudie auch, ob für das Flottengeschäft benötigte Funktionen von vornherein in „euro-Sales“ integriert werden müssen. „Zurzeit haben wir diesen Schritt noch nicht unternommen, aber der modulare Aufbau unserer Software lässt dies jederzeit zu“, so Casciato. „Das können wir im Einzelfall kurzfristig auf Wunsch des jeweiligen Kunden realisieren.“

Angeboten werden soll die „euro-Sales“-Reifenhandelssoftware zu einem Preis von 99 Euro pro Monat und Arbeitsplatz. „Darin sind die Kosten für Lizenz, Wartung, Support per Fernwartung und Datenpflege enthalten. Somit lässt sich der finanzielle Aufwand bei Einsatz unserer Software fest einkalkulieren“, ergänzt Casciato. Hinzu komme der Aufwand für etwaig nötige Schulungen, welche die Beckumer selbstredend ebenfalls anbieten werden. Dafür steht ein eigenes Schulungszentrum in Beckum bereit, aber es werden darüber hinaus außerdem dezentrale Schulungen vor Ort bei den Kunden durchgeführt. Die Umstellungszeit von einer bestehenden Reifenhandelssoftware auf das von Eurosoft angebotene Programm gibt Casciato in Abhängigkeit von der Komplexität des in Frage kommenden Betriebes mit etwa zwei bis vier Wochen nach Erstellung des Anforderungsprofils an, in dem – wie bereits erwähnt – nach Art eines Lastenhefts die speziellen Gegebenheiten festgehalten werden. „Dieser systematische Ansatz hat sich bei unseren Projekten bestens bewährt“, so der Geschäftsführer, der dank der gleichen Herangehensweise im Zusammenhang mit der Entwicklung der Reifenhandelssoftware sowie aufgrund deren Funktionalität von dem Erfolg des Programms in der Reifenbranche recht überzeugt scheint.

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