Reifen Moses in Bad Homburg in neuen Räumen

„Wir bekamen die Kunden einfach nicht über den Berg.“ Und da die Brüder Rainer (57) und Gerd Moses (55) trotz ihres biblischen Namens den Feldberg im Taunus nicht teilen konnten, besannen sie sich der Weisheit „Kommt der Prophet nicht zum Berg, muss der Berg zum Propheten gehen“. So brachten sie vor nunmehr zehn Jahren ihren Reifenhandel über den Feldberg zu den Kunden auf der anderen Seite des Taunus, wo die damals am Schaberweg in Bad Homburg angemieteten Werkstatträume bald zu klein wurden. – Der Neubau wurde beschlossen.

Am 4. Oktober weihte der point S-Betrieb seine neuen Räumlichkeiten in den Farben Blau und Grün ein – nur zehn Tage nach der Fertigstellung. Die Liste der geladenen Gäste war lang: 3.500 Stammkunden hatte Sonja Käding, Tochter von Rainer und Personalchefin von Reifen Moses, eingeladen. Christian Stein, Geschäftsführer der Dunlop GmbH & Co. KG, überbrachte seine besten Wünsche zur Neueröffnung und überreichte Rainer Moses einen Original-Dunlop-DTM-Tourenwagenreifen als Schmuckstück für die neuen Verkaufsräume.

Die Gebrüder Moses waren in Schmitten und Usingen auf eben jener anderen Seite des Feldberges bereits fest etabliert, und die Bad Homburger Niederlassung sollte neben dem starken Lkw- nun auch den Pkw-Markt erschließen. Doch schnell waren die angemieteten Räume am Schaberweg dem Arbeitsaufkommen nicht mehr gewachsen. Ein Neubau sollte Abhilfe schaffen, doch da stand lange Zeit die Stadt Bad Homburg im Weg: Mehr als ein Jahr verging nach der Antragstellung, bis im April 2003 der Neubau genehmigt wurde. Und dann gaben die Brüder Gas: Nach nur fünf Monaten Bauzeit stand der neue Betrieb in Bad Homburg und komplettierte das Filialnetz von Reifen Moses mit den weiteren Niederlassungen in Usingen und Schmitten.

Die Geschichte von Reifen Moses begann vor 50 Jahren, als der Vater des Speditionskaufmanns Rainer und des Vulkaniseurmeisters Gerd Moses in Schmitten einen kleinen Betrieb eröffnete, in dem das Lkw-Reifengeschäft 100 Prozent des Umsatzes ausmachte. Im Stammhaus in der 1.200-Seelen-Gemeinde Schmitten sitzen heute immer noch die Lkw-Spezialisten von Reifen Moses, während die Filialen in Usingen und Bad Homburg den Pkw-Reifen-Bedarf abdecken. Seit 1986 gehört Reifen Moses zum point S-Händlerverbund. In den Chefsesseln sitzen mit Tochter Sonja Käding als Personalchefin und Sohn Jörg Moses als Geschäftsführer bereits die Vertreter der jungen Generation. Mit der Neueröffnung am Standort Bad Homburg sind die Expansionspläne der Gebrüder Moses vorerst abgeschlossen.

Auf 2.000 Quadratmetern Grundfläche und rund 1.000 Quadratmetern überbautem Raum, fünf Pkw-Montage-Boxen mit Hebebühnen und einer teilüberdachten Lkw-Halle bietet Reifen Moses seinen Reifenservice an. Das großzügige Lager bietet auf drei Etagen Platz für die saisonale Einlagerung von 10.000 Kundenrädern. Ein neues Servicekonzept mit elektronisch gesteuerter Lagerverwaltung garantiert kürzere Umrüstzeiten in der gerade gestarteten Umbereifungssaison. In einem großzügigen, lichtdurchfluteten Ausstellungsraum präsentiert Reifen Moses seine Produktpalette mit einer großen Auswahl an Stahl- und Leichtmetallrädern sowie Reifen aller Dimensionen – für die Erdbewegungsmaschine ebenso wie für den Handkarren. Die Wartezeiten können die Kunden in einem freundlich gestalteten Warteraum mit Cafeteria überbrücken. Mit Inbetriebnahme des neuen Bremsen- und Stoßdämpferprüfstandes sind ab sofort auch TÜV-Abnahmen in der Homburger Niederlassung möglich. Daneben gehören Breitreifen-Tuning, stationäres und elektronisches Wuchten, computergesteuerte Achsvermessung, Stoßdämpferwechsel, Bremsen- und Auspuffservice zum Leistungsumfang des neuen Moses-Betriebes.

Wie vielleicht kaum ein anderer weiß der Senior-Geschäftsführer Rainer Moses, mit welch harten Bandagen auf dem Reifenmarkt gekämpft wird. Aus diesem Grund wollte sich das Mitglied im point S-Händlerbeirat eigentlich auch gar keinen freien Tag zur Neueröffnung gönnen: „Die Wintersaison steht vor der Tür, und da hatte ich schon Bedenken, einen ganzen Tag zum Feiern zu verwenden“, räumt er ein, „aber die Familie hat gesagt, die Feier müsse sein.“ Und es war eine gute Entscheidung: Zur Musik der „Lederhosen Buam“ feierten Freunde, Kunden und Lieferanten zur Neueröffnung des Betriebes ein zünftiges Oktoberfest.

Mit dem Neubau verbindet Rainer Moses große Hoffnungen: „Innerhalb der nächsten vier Jahre wollen wir unser Umsatzvolumen in Bad Homburg verdoppeln“, gibt sich der Seniorchef optimistisch. 30 Mitarbeiter, davon acht am neuen Standort Bad Homburg, sorgen dafür, das der „Laden läuft“ und die Reifen auch jenseits des Berges zum Kunden kommen.

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