Wende im Insolvenzverfahren Schwarz (Update)

Die Gerüchteküche brachte im Verlauf des Freitags die Nachricht hervor, Bridgestone werde Reifen Schwarz übernehmen und dies im Rahmen einer Pressekonferenz am späten Nachmittag bekannt geben. Ganz so war es dann doch –noch??- nicht. Die bisherige aus der Familie Schwarz bestehende Geschäftsführung ist offiziell zwar nicht abgelöst worden, sondern der Rechtsanwalt Christian Reidel sei durch die beiden bisherigen Geschäftsführer Gotthard Schwarz (63) und Thomas Schwarz (28) zur Unterstützung bei den Sanierungsbemühungen zum weiteren Geschäftsführer bestellt. Damit ist die frühere Meldung von NRZ-Online zu korrigieren, Mitglieder der Schwarz-Familie hätten die Geschäftsführung niederlegen müssen. Formal handelt demnach eine dreiköpfige Geschäftsführung. Über den gerade 28-jährigen Geschäftsführer Thomas Schwarz wird berichtet, dieser habe gesundheitliche Probleme dergestalt, die Schwierigkeiten nervlich derzeit nicht durchstehen zu können. Er habe sich schon zuvor zurückziehen müssen. Nach Darstellung von Beobachtern ist die Tatsache der Insolvenz eine außerordentliche Tragödie für die in Passau verwurzelte Familie Schwarz. Bridgestone hat jetzt aber die Lieferungen mit sofortiger Wirkung wieder aufgenommen. Nunmehr hofft man darauf, dass die anderen Lieferanten ebenfalls zurückkommen werden. Die Niederlassungen nehmen auf jeden Fall am Montag ihren Geschäftsbetrieb wieder auf.

Die weitere Entwicklung bleibt zu beobachten und abzuwarten. Es wird vermutet, dass Bridgestone im Hintergrund nicht nur eine nicht zu unterschätzende Rolle zu spielen bereit ist, wie immer diese auch aussehen mag, sondern dass der japanische Reifenhersteller am Ende das insolvente Handelsunternehmen Schwarz mit allen Niederlassungen übernimmt. Allerdings war Geschäftsführer Unterhauser auf Anfrage nicht bereit, zu weiteren Spekulationen Stellung zu nehmen. Einzig die Wiederaufnahme der Belieferung fand Bestätigung.

Die Geschäfte würden ab sofort über ein Treuhandkonto abgewickelt. Damit sei gewährleistet, dass Lieferanten von nun an auf jeden Fall zu ihrem Geld kämen und nichts davon in die Insolvenzmasse fließe, schreibt die Passauer Neue Presse, die auch meint, die seit 48 Stunden als vorläufige Insolvenzverwalterin tätige junge Rechtsanwältin Silke Hasenöhrl habe bereits einen Sanierungsplan aus dem Stand geschaffen, „so dass die Fortführung des Geschäftsbetriebs auch langfristig wahrscheinlich ist.“ Weiter heißt es: „Nach zähen Verhandlungen haben sich Vertreter des Weltunternehmens Bridgestone vom angedachten Sanierungskonzept überzeugen lassen.“ Bisher war nur ein Bilanzverlust aus dem Vorjahr in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro bekannt, insgesamt dürfte es jedoch um einen zweistelligen Millionenbetrag gehen; diesem Eindruck trat die Insolvenzverwalterin nicht mehr entgegen.

Einstweilen dürften jedenfalls die Arbeitsplätze gesichert sein und eine durch Zerschlagung zur billigen Verscherbelung führende Verwertung ist auch erst einmal vom Tisch.

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