Goodyear schließt mindestens ein Werk

Mit Spannung hatten die Konzernmitarbeiter darauf gewartet, welche Einschnitte mit dem Verhandlungsergebnis zwischen den USWA-Gewerkschaftern und Goodyear verbunden sind. Jetzt ist klar, dass das Dunlop-Werk in Huntsville (Alabama) als erstes betroffen sein wird und zum Ende des Jahres schließt. In der 34 Jahre alten Fabrik werden täglich mehr als 25.000 Pkw- und LLkw-Reifen der Marke Dunlop produziert und gut 1.100 Mitarbeiter beschäftigt.

Goodyear-Beschäftigte beklagen, dass die Informationen über den Inhalt der Vereinbarungen nur scheibchenweise bekannt werden, so dass Gerüchte die Runde machen: So plant die Gewerkschaft, ihre Mitglieder am 31. August in Akron über Details zu informieren, wo rund 800 Mitarbeiter Renn- und Versuchsreifen herstellen. Dies wird als ein Indiz gewertet, dass auch bei ihnen Jobs entfallen könnten.

Gerüchte rankten sich auch um die 41 Jahre alte Fabrik von Kelly-Springfield in Tyler (Texas), in der knapp 40.000 Pkw-Reifen täglich hergestellt werden und in der etwa 1.150 Arbeiter ihre Jobs gefährdet sahen. Ihr Werk ist zwar Bestandteil der auf drei Jahre getroffenen Vereinbarungen, werde aber erhalten bleiben. Im Kelly-Werk-Fayetteville – mit einer Kapazität von weit über 60.000 Pkw- und LLkw-Reifen eines der größten Werke überhaupt weltweit – sollen aber mehrere Dutzend Mitglieder des Managements gehen. Bislang sind in Fayetteville 2.500 Arbeiter plus 500 Manager beschäftigt, aus dem Verhältnis fünf zu eins solle sieben oder gar acht zu eins werden.

Noch sind die Vereinbarungen nicht ratifiziert. Goodyear hat bekannt gegeben, dieses Jahr etwa 1,5 Milliarden Kosten einsparen zu wollen. Hilfreich wäre, wenn es gelänge, die Sparte chemische Produkte, die zur Disposition steht, zu verkaufen. Die Analysten geben sich abwartend, Goodyear müsse mehr tun als nur eine Fabrik schließen. Dennoch stieg der Goodyear-Aktienkurs am Donnerstag nach Bekanntwerden des erfolgreichen Abschlusses der Verhandlungen zwischen den USWA-Vertretern und Goodyear um etwa zehn Prozent auf 6,58 Dollar zum Börsenschluss, nachdem er kurzfristig sogar nahe an der 7-Dollar-Marke gelegen hatte.

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