Umweltzeichen “Blauer Engel” für Reifenindustrie von wenig Interesse

Der “Blaue Engel” feiert Geburtstag. In diesem Zusammenhang gratuliert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) zum 25-jährigen Bestehen und fordert die Reifenhersteller auf, das Umweltzeichen “nicht länger zu boykottieren”. “Es ist ein Skandal”, zitiert das Autohaus Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD, “dass seit 1997 Vergabekriterien für umweltfreundliche Reifen vorliegen, die Hersteller den “Blauen Engel” aber nicht für entsprechende Modelle beantragen.” Weiter wird Elke Klamann, zuständig für die Unternehmenskommunikation von Goodyear Deutschland, zitiert, die darauf hinwies, dass es innerhalb von Europa zahlreiche Umweltauszeichnungen gebe. Daher sei es generell schwierig und vor allem zu kostenaufwändig, all diese mit den dazugehörigen Prüfungskriterien zu berücksichtigen. “Unsere Reifen werden ja nicht nur in Deutschland produziert und dort wieder verkauft.” Peter Schmidt von der Dunlop Deutschland GmbH stimmte dem zu, obwohl noch vor einigen Jahren, bevor der Konzern verkauft wurde, ein Antrag für den “Blauen Engel” vorlag. “Wir warten auf ein einheitliches Siegel für den gesamten europäischen Raum”, so Schmidt. Das Umweltbundesamt (UBA) bedauert die Entscheidung der Hersteller und erhofft sich, dass es diesbezüglich bald eine Änderung geben wird. In den kommenden Tagen wird das UBA eine aktuelle Liste veröffentlichen, in der verschiedene Reifenmodelle mit allen umweltrelevanten Daten zusammengestellt sind. Die Reifen wurden nach Kriterien des Umweltzeichens RAL-UZ 89 getestet. Verbraucher sollen sich anhand der Liste über umweltschonende Modelle informieren können.

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