Michelin profitiert vom europäischen Ersatzgeschäft

Die Michelin-Gruppe konnte im ersten Quartal 2003 ihren Reifenabsatz um 5,1 Prozent steigern. Allerdings gingen die Umsätze des Unternehmens bereinigt nach Wechselkursen um 4,9 Prozent zurück. Vergleicht man die Umsätze in Höhe von 3,65 Milliarden Euro mit den Zahlen des ersten Quartals 2002 auf der Basis eines konstanten Wechselkurses zwischen Dollar und Euro, dann haben sie um immerhin 5,7 Prozent zugenommen. Während der ersten drei Monate des Jahres hat der Dollar gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung rund 18 Prozent an Wert verloren. Wie das Unternehmen Ende April mitteilte, liege diese Entwicklung des internationalen Reifenmarktes aber innerhalb der Erwartungen. Vor dem Hintergrund der besagten Wechselkursschwankungen, geopolitischer Unsicherheiten (Golf-Krieg) und der schlechten wirtschaftlichen Situation in Europa, insbesondere in den großen Absatzmärkten Deutschland und Frankreich, sei es für den französischen Reifenhersteller äußerst schwierig, genauere Aussagen über den weiteren geschäftlichen Verlauf des Jahres zu machen, so die Verantwortlichen des Unternehmens in Clermont-Ferrand. Auch sei das erste Quartal 2003 auf den Märkten und bei den Produkten recht unterschiedlich verlaufen. Auf dem europäischen Ersatzmarkt für Pkw- und Llkw-Reifen hat Michelin während der ersten drei Monate 10,5 Prozent mehr Reifen abgesetzt. Diese Zahlen geben allerdings nicht die Auslieferungen an den Kunden, sondern die Auslieferungen an die Reifenhändler wider – den so genannten “sell-in market”. Der Absatz an den Endverbraucher (“sell-out market”) hat weniger stark zugenommen. In Nord-Amerika einschließlich Mexiko ging dieser Wert hingegen um 5,4 Prozent zurück. Für den süd-amerikanischen und den asiatischen Ersatzmarkt seien Angaben nicht verfügbar. Bei den Erstausrüstungen hat sich der Absatz der Michelin-Gruppe weniger stark verändert. In Europa wurden 0,2 Prozent mehr Reifen an die Automobilhersteller abgesetzt, in Nord-Amerika 2,4 Prozent mehr. Auch hier gilt: Für Süd-Amerika und Asien sind keine allgemeinen Zahlen verfügbar. Auf dem europäischen Ersatzmarkt für Lkw-Reifen fanden im ersten Quartal 2003 sechs Prozent mehr Reifen einen Abnehmer als noch im selben Zeitraum ein Jahr zuvor. Allerdings ist anzumerken, dass im ersten Quartal des vergangenen Jahres dieser Absatz um ebenfalls sechs Prozent gefallen war. Unter’m Strich bleibt der sell-out market für Lkw-Reifen in Europa also flau. Der nord-amerikanische Ersatzmarkt blieb für Michelin mit plus/minus Null konstant. Im Erstausrüstungsgeschäft für Lkw-Reifen hat der französische Reifenhersteller unterdessen gut zugelegt: Europa plus 12,3 Prozent, Nord-Amerika plus 13 Prozent. Diese Zahlen werden ebenfalls durch einen Blick auf die Entwicklung im Referenzzeitraum relativiert: In den ersten drei Monaten 2002 ging der europäische Absatz, verglichen mit 2001, um 17 Prozent zurück; der nord-amerikanische Absatz ging um 13 Prozent zurück. Die Umsätze der Michelin-Gruppe haben sich im Vergleich der beiden ersten Quartale 2003 und 2002 um 4,9 Prozent verschlechtert. Dies beinhaltet einen Rückgang der Umsätze im Segment Pkw- und Llkw-Reifen in Höhe von 7,4 Prozent, bei Lkw-Reifen indes nur in Höhe von 0,9 Prozent. Bereinigt um Währungsschwankungen ergeben sich hier allerdings Umsatzsteigerungen um drei Prozent beziehungsweise zwölf Prozent.

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