Zwei Prozent Minus bei Pkw-Neuzulassungen im Oktober

Nach Angaben des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) wurden im Oktober mit schätzungsweise 278.000 Pkw zwei Prozent weniger Fahrzeuge neu in Deutschland zugelassen als vor einem Jahr. In den ersten zehn Monaten 2002 haben sich die Neuzulassungen laut VDA um knapp drei Prozent abgeschwächt. Angesichts der in der Gesamtwirtschaft vorherrschenden Verunsicherung und der durch die jüngsten Koalitionsbeschlüsse weiter verschlechterten Stimmungslage müsse das Geschehen in dieser Schlüsselbranche nach Ansicht des Verbandes noch als bemerkenswert stabil bewertet werden. Viele der geplanten steuerlichen Maßnahmen der Bundesregierung – darunter auch die um 50 Prozent höhere Besteuerung von Firmenfahrzeugen – hätten die psychologische Kaufstimmung jedoch erkennbar beeinträchtigt. ”Die Pkw-Nachfrage aus dem Inland ist seit drei Jahren rückläufig. Bis einschließlich Oktober 2002 unterschritt sie das Volumen der ersten zehn Monate 2001 um vier Prozent. Im Oktober stieg die Inlandsnachfrage um knapp zehn Prozent”, so der VDA. Der Auftragsbestand sei allerdings inzwischen stark abgesunken. Die Bestellungen aus dem Ausland hätten sich im Oktober weiter stabilisiert und das Vorjahresvolumen um zwei Prozent übertroffen. In den ersten zehn Monaten diesen Jahres seien sie – trotz labiler Märkte in wichtigen Absatzregionen – lediglich um drei Prozent schwächer ausgefallen als vor Jahresfrist. Nachdem die Pkw-Ausfuhr in den letzten Monaten nach Verbandsaussagen deutlich angezogen hatte, schwächte sie sich im Oktober leicht um zwei Prozent ab. Auch in den ersten zehn Monaten diesen Jahres ist der Pkw-Export demzufolge lediglich um zwei Prozent hinter dem Rekordergebnis des Vorjahres zurückgeblieben. Die inländische Pkw-Produktion ging im Oktober um fünf Prozent auf 454.000 Einheiten zurück. Auch im bisherigem Jahresverlauf wurden fünf Prozent weniger Personenkraftwagen gefertigt als in den ersten zehn Monaten 2001. Die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen in Deutschland fielen im Oktober 2002 schwächer aus als vor Jahresfrist. Dabei kam es im Bereich bis sechs Tonnen zu einem moderaten Rückgang um vier Prozent. Der Absatz von Nutzfahrzeugen über sechs Tonnen spiegelt nach Auffassung des Verbandes mit einem zweistelligen Rückgang (-16 Prozent) die eingetrübte gesamtwirtschaftliche Wachstumserwartung wider. Auch im bisherigen Jahresverlauf zeigt sich im Transportersektor mit minus sechs Prozent ein geringerer Rückgang bei den Neuregistrierungen als im schweren Nutzfahrzeugbereich, wo die Neuzulassungen um 17 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahresvolumen zurückblieben. Bei Transportern legten die Bestellungen aus dem Inland demnach um 13 Prozent zu; die aus dem Ausland verblieben auf Vorjahresniveau. Auch in den ersten zehn Monaten diesen Jahres sei die Inlandsnachfrage (plus zwei Prozent) günstiger als die Auslandsnachfrage (minus acht Prozent) verlaufen. Im schweren Nutzfahrzeugbereich über sechs Tonne übertrafen im Oktober sowohl die Ordereingänge aus dem Inland, wie auch die aus dem Ausland die entsprechenden Vorjahresvolumina um ein Viertel. Im bisherigen Jahresverlauf zogen die Order aus dem Ausland um vier Prozent an, während die inländischen Auftragseingänge um zehn Prozent zurückgingen. Die Exporte von Nutzfahrzeugen über sechs Tonnen übertrafen mit 9.200 Einheiten das entsprechende Vorjahresvolumen um drei Prozent. In den ersten zehn Monaten mussten die deutschen Hersteller von schweren Nutzfahrzeugen noch einen Ausfuhrrückgang um vier Prozent hinnehmen. Der Export von Nutzfahrzeugen bis sechs Tonnen ging dagegen im Oktober abermals stark zurück (-23 Prozent). Im bisherigem Jahresverlauf unterschritt die Transporterausfuhr das letztjährige Volumen um zwölf Prozent. Die Produktion von Nutzfahrzeugen bis sechs Tonnen hat sich analog zur Ausfuhrentwicklung im Oktober um 26 Prozent und in den ersten zehn Monaten diesen Jahres um 15 Prozent abgeschwächt. Im Bereich über sechs Tonnen verfehlte das Fertigungsvolumen mit 12.500 Einheiten im Oktober 2002 das Vorjahresergebnis nur knapp (minus ein Prozent). Im bisherigen Jahresverlauf kam es aufgrund des schwachen Inlandsmarktes zu einem Rückgang um acht Prozent.

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