Michelin deutlich besser als erwartet

Auf einer Analystenkonferenz haben heute führende Michelin-Manager die Strategie des Reifenherstellers für das Nutzfahrzeugreifengeschäft eingehend erläutert. Michelin setzt in diesem Bereich jährlich rund 3,9 Milliarden Euro um und hatte erst vor wenigen Wochen den gesamten Wettbewerb mit erstmals veröffentlichten Zahlen der Nutzfahrzeugdivision geradezu schockiert. Während nämlich der Markt in USA und Europa brutal und dramatisch zusammengebrochen war, war es den Franzosen dennoch gelungen, einen operativen Gewinn von mehr als acht Prozent vom Umsatz erreichen zu können. Nunmehr konzentrieren sich die Franzosen darauf, nicht allein Reifen abzusetzen, sondern Problemlösungen für Großverbraucher und Flotten zu bieten. Michelin gelingt es, für seine Nutzfahrzeugreifen etwa 20 bis 25 Prozent bessere Verkaufspreise zu erzielen. Im Erstausrüstungsgeschäft hält Michelin einen Marktanteil von 70 Prozent europaweit und der ohnehin auch schon deutlich über 30 Prozent liegende Marktanteil in den Ersatzmärkten Europas soll nun nochmals ausgebaut werden. Es besteht Grund zur Annahme, dass Michelin in Europa mit der Vermarktung von Nutzfahrzeugreifen eine Marge in der Größenordnung von 20 Prozent erwirtschaftet. Das zu einer Zeit, in der nahezu alle Konkurrenten mit diesem Geschäftsbereich heftige Verluste erleiden. Wie kein anderer Hersteller hat Michelin es verstanden, auch im Nutzfahrzeugreifenbereich eine Sogwirkung der Marke auslösen zu können, während Wettbewerber den Kampf über preisliche Abstände meinen führen zu müssen., auch in der Erkenntnis, dass sie der Absatzstrategie, die weit über das Verkaufen von Reifen allein hinaus geht, nichts entgegensetzen können bisher. Wie ferner zu hören war, konnten die Franzosen höhere Absatzzahlen in den ersten vier Monaten des Jahres erreichen. Positiv anzumerken auch, dass Rohstoffpreise sich vielfach durchaus vorteilhaft für Reifenhersteller entwickelten, so dass man für das erste Halbjahr nun einen deutlich besseren Ebit erwartet darf als den des Vorjahres, der bei knapp unter sieben Prozent vom Umsatz lag.

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