Steigender Weltmarktanteil asiatischer und europäischer Autohersteller erwartet

Asiatische und europäische Autohersteller werden ihren Weltmarktanteil in den kommenden fünf Jahren auf Kosten der US-amerikanischen Konkurrenz ausbauen können. So lautet zumindest eines der Ergebnisse einer Umfrage im Auftrag von KPMG Automotive Practice, die jetzt erstmals auf der Detroit Motor Show in den USA präsentiert wurde und bei der im November 2001 über 100 Vorstände/Geschäftsführer von Automobilherstellern und -zulieferern in Europa und den USA befragt wurden. Demnach sind drei von vier Befragten (74 Prozent) davon überzeugt, dass der Anteil asiatischer Automarken am Weltmarkt bis zum Jahr 2005 zunehmen wird. Die Hälfte (51 Prozent) rechnet auch für die europäischen Hersteller mit einer Anteilssteigerung, während für US-Marken diesbezüglich nur 19 Prozent der Top-Entscheider in aller Welt optimistisch sind. Mit einer deutlich steigenden Profitabilität in der globalen Automobilindustrie rechnen die meisten Umfrageteilnehmer erst ab dem kommendem Jahr. Während nur vier Prozent der Befragten als profitabelstes Jahr im Zeitraum von 2000 bis 2005 die Jahre 2001 oder 2002 nannten, ist immerhin jeder dritte (36 Prozent) der Meinung, das Jahr 2003 werde voraussichtlich das erfolgreichste sein. Weitere 24 Prozent sehen allerdings erst in 2004 wieder rosigere Zeiten für die Branche anbrechen. Die besten Absatzchancen sagt die Hälfte der Top-Entscheider dabei so genannten Crossover-Modellen (eine Mischung aus Kombi, Großraumlimousine und Geländewagen) voraus, während nicht einmal jeder fünfte (18 Prozent) noch an Möglichkeiten der Absatzsteigerung im Bereich der Minivans glaubt. Technologische Entwicklungen sind nach Ansicht eines überwiegenden Teils der Befragten (72 Prozent) für die Automobilindustrie sehr wichtig. Zwei Drittel (68 Prozent) der Top-Entscheider sagen, dass sie ihren Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt bei Produktinnovationen im Bereich Sicherheitstechnologie setzen wollen. Fast ebenso viele (64 Prozent) sehen beim Thema Brennstoffzellen Nachholbedarf, und 50 Prozent bei den sogenannten “Drive-by-wire”-Systemen. Das Problem der Überkapazitäten dürfte in der Automobilindustrie in den kommenden fünf Jahren von gleichbleibender oder sogar steigender Bedeutung sein, befürchten 83 Prozent der befragten Hersteller. Um den Absatz anzukurbeln, rechnen 63 Prozent aller Befragten damit, dass den Kunden beim Autokauf künftig verstärkt Rabatte und andere Kaufanreize eingeräumt werden. Immerhin jeder zweite (46 Prozent) der Top-Verantwortlichen prophezeit außerdem, dass die Kundenloyalität gegenüber dem Händler abnehmen wird. Jeder Dritte (33 Prozent) glaubt demnach, dass künftig auch die Markentreue in den kommenden fünf Jahren zurückgeht. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, werden nach Ansicht von Bernd Schmid, KPMG-Vorstandsmitglied und Leiter der Automotive Practice, strategische Allianzen wie Cooperative Ventures an Bedeutung gewinnen, während Unternehmensübernahmen und -zusammenschlüsse an Bedeutung verlieren dürften.

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