Michelin ist in Frankreich unter Dauerbeschuss geraten

Nach der Ankündigung der Belegschaftsreduzierung in Europa um 7.500 Menschen überschlägt sich die französische Presse inklusive Rundfunk und Fernsehen mit Schelte. Michelin, einer der angesehensten Konzerne Frankreichs, wird “Amerikanisierung” vorgeworfen. Man betrachtet es weitgehend als ungerechtfertigt und inakzeptabel, vor dem Hintergrund eines glänzenden Ergebnisses über Stellenabbau auch nur zu reden. Teile der Belegschaft haben unterdessen vor dem Konzernsitz in Clermont-Ferrand in Form von Demonstrationen ihren Unmut über den Stellenabbau geäußert. Nach Aussagen von Gewerkschaftsvertretern sollen bis zu 5.000 Angestellte des französischen Reifenherstellers Michelin dabei auf die Straße gegangen sein. Hintergrund der Stellenkürzungen: Michelin wächst und investiert vorrangig in Nordamerika, investiert ebenfalls massiv in Asien und steht in Europa im Wettbewerb mit dem Rücken zur Wand. Nun soll mit Hilfe des “Fitnessprogramms” binnen drei Jahren die Produktion um 20 Prozent gesteigert werden. Betroffen davon sind etwa die Hälfte aller Standorte auf dem alten Kontinent, sodass an betroffenen Stellen mit einem Einschnitt in die Belegschaftszahlen um 20 Prozent zu rechnen ist. Das Unternehmen will dabei im wesentlichen auf Frühpensionierungen zurückgreifen. Der Kurs der Michelin-Aktie sprang nach Verkündigung des “Fitnessprogramms” innerhalb weniger Stunden um deutlich mehr als zehn Prozent.

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